Die Grundidee, den Azteca entstehen zu lassen, hatten eigentlich die Mexikaner. Sie wollten ein schnelles, wendiges und mit Kuhverstand ausgestattetes Pferd, dass ihnen bei der Arbeit auf der Ranch besser helfen konnte. Sie nahmen also Pferde, die schon immer an Rinder gearbeitet worden sind, wie den Criollo, den Andalusier und das Quarter Horse. Zudem wollte man etwas Adeliges, etwas, was überall einzusetzen war und was in das Lang gehörte. Der Azteca entstand und ist heute das Mexikanische Nationalpferd.
Der Andalusier ist nicht nur die Grundrasse, aus der das Quarter Horse entstand, sondern eben auch der Azteca, weil die Züchter Spaniens und Portugals immer auf ein robustes und gesundes Pferd wert legten, dass für deren Arbeit gemacht war und auch in der Stierkampfarena zu gebrauchen war.
In Amerika werden heute nur noch Quarter und Andalusier gekreuzt, um einen Azteca entstehen zu lassen. Mit Buchstaben wird im Pedigree gekennzeichnet, welcher Klassifikation das Pferd entspricht. Das richtet sich nach dem, wie viel spanisches Blut oder Quarterblut in dem einzelnen Pferd fließt. Generell kann man sagen, dass der Azteca feiner ist als das Quarter, eine elegantere Erscheinung hat und in der Bewegung mehr Schwung mitbringt. Er ist überaus gelehrig und vergisst, einmal gelerntes, nie wieder. Dieses Pferd hat etwas mehr Ausdruck und Pfiff, soll aber die Coolness eines Quarters besitzen. Grundsätzlich bin ich ein Freund solcher Kreuzungsrassen, da das Quarterhorse schon seit längerem unter Inzuchtproblemen leidet, da man den Fehler begangen hat, immer mit denselben Linien weiterzuzüchten. Doc Bar wird den Quarterfans ein Begriff sein und der ist in nahezu jeder Ahnentafel zu finden. Dieser Hengst basiert also die Quarter Horse Population zu einem Großteil. Zudem ist der Amerikaner bis heute ein Freund der Inzucht geblieben und ist stolz auf Ahnentafeln, wo ein berühmtes oder bekanntes Pferd mehrfach auftaucht. Die Einkreuzung mit dem Spanier tut dem Quarterhorse äußerst gut, da sich die genetische Population sofort hebt. Allerdings ist dieses Pferd dann eben kein Quarter mehr, sondern ein Azteca.
Wir erleben den Azteca als sehr robustes, aber auch herausforderndes Pferd, der wirklich arbeiten will und mit vollem Körpereinsatz dabei ist. Egal, was man möchte, der Azteca wird versuchen, es richtig zu machen und dabei ist ihm keine Anstrengung zu groß. Sie lernen blitzschnell und was sie korrekt lernen, werden sie auch immer wieder ausführen.
Meines Wissens sind wir derzeit die Einzigen, die eingetragene Aztecas in Österreich züchten. Könnte mich aber auch irren.
Azteca Hengst „Diamante Acucar“