Manchmal ereilen mich Ideen beim Baden, zuweilen auch schon mal am Klo, hin und wieder beim Reiten, wenn ich draußen in der Natur einfach die Seele baumeln lasse. Manchmal auch Nachts, wenn ich draußen bin und in den Himmel schaue.
So auch diese Idee. Nein, ich habe bei Ideen nicht das gesamte Buch im Kopf, sondern einfach eine Idee. Was, wenn jemand einen Unfall hat und dadurch alles vergisst, was er von sich wusste. Diese Idee ist natürlich ausbaufähig. Jetzt gibt es Leute, die sagen: Das gibts schon! Nein, meine Idee gibt es nicht, denn die habe ich ja erdacht. Sicher gab es schon Geschichten mit Gedächtnisverlust, aber eben nicht meine.
Dazu kam noch die Idee, mit jemandem, der in dem Leben des anderen etwas herumstochert und ein Pferd, dass alles irgendwie weiß, es aber nicht preisgeben kann. Dies war mein Grundstock. Der Rest musste sich entwickeln. Ich habe am Anfang keine Ahnung, was im Buch passierten wird, wie es weitergeht, was kommen wird, und, und, und. Das ist auch für mich alles neu. Ich lasse meinem Hirn einfach freien Lauf und immer wieder sprießen da Triebe, die ich nutzen kann. So entstand auch diese Roman. Am Ende dachte ich mir … eh, des is no ka End, des muss anders werden. Und es wurde anders. Die Geschichte muss weitergehen, aber der Anfang ist zumindest mal da.
Kurzer Überblick:
„Sie will mich umbringen“!
Irgendsowas hatte Claire ins Telefon gebellt, als sie ihn angerufen hatte, aber Nikita wusste, dass seine Schwester gern zu Übertreibungen neigte. Nachdem sie frisch verheiratet war, er schon bei der Hochzeit nicht dabei gewesen war, machte er sich auf den Weg, um ihr zu gratulieren und die „gefährliche Nachbarin“ in Augenschein zu nehmen.
Was ihn erwartete, als er den Hof seiner Schwester das erste Mal betrat, hatte es in sich. An Geldproblemen schien ihr neuer Ehemann definitiv nicht zu leiden. Eine alte Ranch, die sie aufpoliert hatten, um dort … Pferde zu züchten??? Claire als Pferdezüchter und Trainer? Claire mit einer Mistgabel in der Hand? Eine etwas seltsame Vorstellung. Claire mochte Pferde, aber sie war kein Pferdemensch und körperliche Arbeit gehörte nun auch nicht unbedingt zu ihren Qualitäten.
Aber scheinbar war sie glücklich, wenn da diese böse Nachbarin nicht wäre, die in einem kleinen Häuschen nahe der Ranch wohnte. Um der Sache auf den Grund zu gehen, stattet ihr Nikita einen Besuch ab. Seine Erwartungshaltung war, einer etwas schrägen Person zu begegnen, vielleicht ein wenig von der grünen Seite, eigenwillig, seltsames Verhalten, aber er wurde erneut überrascht. Ihr fiel vor Schreck der Holzstapel aus der Hand und dabei bemerkte er eine alte Verletzung. Dennoch war sie weder schräg noch eigenwillig oder gar komisch, sondern … fuck, sie war ein bescheiden, fast schon ärmlich lebender Mensch, aber mit einer furchtbar melodischen Stimme.
„Geh bitte, Claire, eine Mörderin ist das aber nicht.“
Aber Claire hatte definitiv ein Problem mit ihr. Sie wohnte in der Nähe, sie störte, sie musste weg und wenn sie nicht gewesen wäre, hätte dieses verdammt schwarze Pferd Claire in Grund und Boden gestampft. Nein, es ging nicht mehr nur noch um die böse Nachbarin. Es ging um den eigentlichen Besitzer der Ranch, mit dem niemand umgehen konnte. Niemand? Doch, es gab da jemanden, aber eigentlich gab es sie doch nicht, denn sie hatte alles vergessen. Nie wäre jemand auf die Idee gekommen, auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden, wenn es da ihn nicht gegeben hätte.
Den Nur ad-Din!
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