Ich habe tagtäglich mit Chips und dem Chippen von Hunden zu tun, deshalb ist mir der Sinn des Chippen und der Weg über Animaldata, Tasso und Petmaxx wohlbekannt. Aber es gibt immer noch viel zu viele Menschen, die dabei hoffnungslos danebenstehen. Selbst Gemeinde und Polizei sind oft ratlos, wenn man sie über den Aufgriff eines herrenlosen Hundes unterrichtet. „Geh, wenn er ein Halsband hat, dann kann ich ihn anhand der Plakettennummer suchen.“ Damit meinen sie die Hundemarke, die dann ausgegeben wird, wenn man den Hund angemeldet hat und für ihn Steuern zahlt. Na, die meisten aufgegriffenen Hunde haben entweder kein Halsband, kein Brustgeschirr und schon gar keine Steuermarke.
Was das betrifft, habe ich schon öfter auf unserem Gemeindeamt diskutiert.
„Eure dämliche Steuermarke bringt nichts. Dieses blöde, scheppernde Ding geht allzu leicht verloren und nicht jeder will es am Halsband oder am Geschirr seines Hundes anbringen, zumal es Gemeinden gibt, die sowas gar nicht ausgeben. Aber wir haben etwas Neues, nennt man Chip, welchen ihr pflichtbewusst notiert, sobald der Hund gemeldet wird. Diese Nummer ist wichtig, denn die kann nicht verloren gehen!“ Verstanden hat das auf meinem Gemeindeamt bis heute keiner so wirklich, denn man kennt sich weder mit Haustierregistern noch mit Suchmaschinen für Haustierregister aus, noch hat man ein Lesegerät, und wie man dieses benutzt, weiß man schon mal gar nicht.
Wenn schon unsere heiligen Behörden keine Ahnung haben, ist es eigentlich kaum verwunderlich, das auch viele Hundebesitzer wenig bis keine Kenntnis vom Chip haben, oder?
Heute hat ein ganz liebes Pärchen einen Hund von mir erstanden und fragte mich auch nach dem Sinn des Chippens und wie das funktionieren würde. Natürlich habe ich es genau erklärt, denn dieses Wissen kann darüber entscheiden, ob der Hund, wenn er mal entweicht, bewusst seinem Besitzer den Hintern zeigt oder vor lauter Schreck davonläuft, wieder in die heimatlichen vier Wände findet.
Immer wieder liest man auf Facebook „Hund aufgegriffen, gechipt, aber nicht registriert.“ Wer kennt das nicht.
Also!!!!
Ein Chip, der nicht registriert ist, hat genauso wenig Sinn, wie ein stinkender Furz, der dem Hundepopo entweicht. In Österreich sind wir verpflichtet den Hund chippen zu lassen und den Chip hinterher zu registrieren. Für unser Land gilt animaldata.com, welches unter anderem auch an ein behördliches Haustierregister angeschlossen ist.
Ruft man animaldata.com im Internet auf, gibt es einen Button mit Chip registrieren. Etwas weiter unter im Bild steht „Registrieren ohne Auswahl einer Servicestelle“ anklicken und schon öffnet sich das Formular, über das man den Chip registrieren kann. Jeder Züchter ist in Österreich dazu verpflichtet, seine Welpen chippen zu lassen. Oft werden die Neubesitzer dazu angehalten, den Chip zu registrieren oder beim Tierarzt registrieren zu lassen, was aber vielfach nicht funktioniert. Entweder der Hundebesitzer vergisst es schlicht und einfach, oder bittet zwar seinen Tierarzt, zum Beispiel beim Nachimpfen, darum und der vergisst es bei all seiner Arbeit. Wir haben auch schon erlebt, dass Tierärzte die Hunde zwar chippen, aber nie registrieren, der Besitzer aber der Meinung ist, dass alles seine Ordnung hat. Das böse Erwachen kommt erst, wenn der Hund verschwindet und der Chip dann doch in keiner Datenbank zu finden ist.
Wir überlassen es auch den Neubesitzern, ihren Hund bei Animaldata zu registrieren. Es ist ein behördliches Register und wir speisen keine fremden Daten in ein behördliches Register ein. Aber wir benutzen das deutsche Haustierregister „Tasso“. Alle unsere Welpen werden vorsorglich bei Tasso registriert, damit der Hund, zumindest irgendwo registriert ist. Sollten jetzt die Besitzer auf eine Meldung bei Animaldata (aus welchen Gründen auch immer) verzichten, ist der Chip des Hundes zumindest in einer Datenbank angeführt.
Es gibt etliche Haustierdatenbanken, die auf der gesamten Welt verstreut sind. Um einen Chip richtig zuzuordnen, gibt es „petmaxx.com“. Auf petmaxx kann man die Chipnummer des gefundenen Hundes eingeben. Petmaxx durchsucht alle Haustierregister, zeigt an, auf welches Haustierregister es gerade keinen Zugriff hat und auch ob der Chip irgendwo eingetragen ist. Ist das der Fall, kann man diese Datenbank separat aufrufen und nachgucken, ob der Chip registriert ist. Wenn ja, kann man die Mitarbeiter, zum Beispiel von Tasso oder Animaldata, darüber informieren, dass der Hund gefunden worden ist und der Kontakt zum Besitzer kann hergestellt werden.
Wer jetzt nicht weiß, ob sein Chip in Österreich ordnungsgemäß gemeldet ist, kann die Nummer die Chips, die im Allgemeinen im Impfpass steht, auf Animaldata unter „Chip abfragen“, eingeben. Steht dort, „Der Chip ist nicht bei Animaldata registriert“, dann ist der Chip auch dort nicht registriert. Es wäre an der Zeit, das nachzuholen. Ist der Chip registriert, kann man nachgucken, unter welchem Namen und unter welcher Adresse und Telefonnummer der Chip eingetragen ist. Ist man umgezogen oder hat sich die Hallofonnummer geändert, kann das Animaldata nicht wissen und es gehört geändert. Hat man einen neuen Hund übernommen, der schon registriert war, dann kann es sein, dass der Chip noch auf den alten Besitzer läuft. Auch das muss geändert werden. Bei einem Besitzwechsel kann man das normalerweise mit Internetzugang an Ort und Stelle, sogar völlig kostenlos erledigen, vorausgesetzt, man kennt seine Zugangsdaten.
Hunde sind so ziemlich alle an der linken Halsseite gechipt. Findet man den Chip mit dem Lesegerät dort nicht, dann untersucht man den ganzen Hund, falls der Chip sich woanders festgesetzt hat. Findet man nichts, ist es einmal mehr ein Hund ohne Chip.
Der Chip beinhaltet keine persönlichen Daten, ist über GPS nicht kontaktierbar und hat auch sonst keine Funktionen, uns zu manipulieren, was man immer wieder hört. Der Chip ist eine Tierkennzeichnung, wie früher die Tätowiernummer, die man ins Ohr des Hundes gezwickt oder ihm auf den Bauch gestochen hat. Im Gegensatz zur Tätonummer ist der Chip immer auslesbar. Tätonummern können mit der Zeit verblassen und unleserlich werden. Zumal man anhand der Tätonummer den Besitzer auch nicht zuordnen kann. Mit einem Chip, der registriert ist, kann man das.
Bitte, schaut doch alle mal neugierig nach, ob eure Hunde überhaupt registriert sind und ob die Daten auf Animaldata noch stimmen. Die tollste Erfindung bringt nämlich nichts, wenn man mit ihr nicht umzugehen weiß. Wer noch Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden, ansonsten darf auch dieser Text, wie immer, gerne geteilt werden.