Sandros Leisha Dogs haben wie viele andere Robusthunde vom Urtyp auch sehr dichte Unterwolle, die im Winter gut für der Kälte schützt, aber im Frühjahr ausgebürstet werden muss, damit dem Hund im Sommer nicht so heiß ist. Abgestorbenes Fell gehört raus, Hautschuppen müssen entfernt werden. Das Fell gehört belüftet. Jetzt kämpfen viele Leute damit, dass ihre Hunde stark Haaren. Nahezu den ganzen Sommer durch. Oft glaubt man an Vitaminmängel oder andere Störungen, dabei wurde der Hund in den Meisten Fällen nie richtig ausgebürstet. Das Unterfell bleibt drinnen und das findet man dann beim Streicheln in der Hand oder am Boden. Zudem beginnen sehr viele Hunde zu müffeln. Hunde stinken eigentlich nicht. Sie riechen dezent nach Hund, wenn sie nass werden hundeln sie etwas mehr, aber ein Hund stinkt normalerweise nicht. Stinkt er, dann riecht man eben das abgestorbene Fell, die Hautschuppen, manchmal zusammen mit Futter, was Ausdünstungen verursacht. Ist oft bei Dosenfutter der Fall. Selten beim Barfen oder bei Trockenfutter. Fressen Hunde mal wirklich grobes, frisches Fleisch, zum Beispiel Schlund im Ganzen, dann es sein, dass sie einen Tag lang so richtig stinken, was aber vorbei geht.
Um zu veranschaulichen, wie wir das machen, musste der arme Keoma als Model herhalten. Er war von der Sache so gar nicht begeistert. Es war heiß und er hatte eigentlich so gar keinen Bock. Wir haben ihn am Misthaufen angebunden, damit die Haare eher dort landen als irgendwo, was uns der Wind gleich mal zunichte gemacht hat. Keoma bedeckt beim Bürsten seine Hoden immer mit dem Schwanz, weil wir ihn mit der Bürste schon mal erwischt haben. Er hat Angst um seine Heiligtümer und schützt sie eben selbst so gut es geht, aber wir sind vorsichtig. Seine Begeisterung über die Prozedur hielt sich trotzdem im Grenzen. Er mag das Bürsten nicht wirklich, aber es muss trotzdem sein. Andere Hunde finden es super gebürstet zu werden. Da ist jeder Hund unterschiedlich. Was ich nicht dulden würde, sind Aggressionen beim Bürsten. Es gibt Hunde, die schnappen, wenn man ihnen an die Hosen fährt oder das Fell etwas heftiger bearbeitet. Sowas wird bei uns nicht geduldet. Der Hund darf zeigen, dass er es nicht toll findet, aber knurren oder schnappen ist verboten. Man bringt ihn mit der Bürste ja nicht um. Er muss eben wissen, dass man sich sowas gefallen lassen muss. Aber ich kenne durchaus Hunde, denen man mit der Bürste nicht zu Leibe rücken darf, weil sie sich entschieden dagegen wehren. Wir würden uns sowas nicht bieten lassen, zumal unsere Hunde sowas auch nicht machen, da wir sie von Anfang an anfassen, bürsten, packen und auch halten, denn es könnte ja auch mal etwas Schlimmeres sein, als nur loses Fell.
Bitte niemals einen Hund scheren, auch wenn man es gut meint. Das Fell schützt den Hund nicht nur vor Kälte, sondern auch für Hitze und Witterungseinflüssen. Das abgeschorene Fell erholt sich nicht mehr richtig und wächst nicht mehr in seiner vollen Pracht nach. Zudem können Schäden an der Haut entstehen, da man mit dem Scheren dem Hund seinen natürlichen Schutz wegnimmt. Zudem bleibt beim Scheren die Unterwolle trotzdem am Hund und verschwindet nicht einfach. Es gibt Rassen, die kaum bis gar keine Unterwolle besitzen. Malteser, Yorkshire Terrier und andere. Aber selbst solche Hunde würde ich nicht scheren, sondern deren Fell lediglich kürzen. Einen Robusthund zu scheren ist ein Verbrechen am Hund. Man sollte dem Hund beibringen, sich bürsten zu lassen und wenn es mal dort und da etwas zwickt, wird er es schon aushalten. Es gibt wahrlich Schlimmeres.
Hier Keoma beim Bürsten bei gefühlt 300 Grad und einem Hund, dem die Begeisterung ins Gesicht geschrieben wird. Es gab hinterher ein Leckerli als Wiedergutmachung, grins.