Jeder, der ein Haustier hat, will es gesund erhalten. Keine Frage. Stimmt etwas nicht, geht man zum Tierarzt.
Was mir aber in letzter Zeit immer mehr auffällt, dass Hundehalter zwar einen gesunden Hund haben wollen, aber sich über das Drumherum einfach wenig bis keine Gedanken machen. Was die Fütterung betrifft … wird dieses Thema in Sozial Networks von oben bis unten und von links bis rechts durchgekaut. Tausende Dinge werden empfohlen, die man nun glauben kann oder nicht. Ich schau mir das schon gar nicht mehr an, weil es einfach so viel Blödsinn enthält.
Dazu kommen die ganzen Chemiecocktails, die wirklich in unglaublichen Mengen und manchmal vollkommen hirnlos in so einen Hund reingepumpt werden, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was für langfristige Nebenwirkungen das haben kann. Dazu kommt der Mangel an Bewegung und die zunehmende Fettleibigkeit der Hunde, in Kombination mit ungenügender oder gar keiner Pflege.
Mir fällt auch auf, dass die Besitzer eines fetten ungepflegten Hundes, es noch nicht mal merken, dass der Hund viel zu fett, viel zu lange Krallen hat und drei Kilometer gegen den Wind stinkt. Erst vor Kurzem habe ich mich mit einer Dame mit einem Cavalier Kings Charles Spaniel unterhalten, der an einer Ohrenentzündung litt. Schlappohren, langes Fell, das Fell ist in die Ohrmuschel reingewachsen, Hund lässt sich aber nicht behandeln, ohne wie ein Schwein herumzuquietschen, kann aber nicht in Narkose gelegt werden, da er dreizehn Jahre alt ist und einen Herzfehler hat.
Ich musste mir nach Anfassen des Hundes die Hände waschen, weil das Tier einfach so eklig war. Überall Filzknoten, das Fell schmutzig und struppig, extrem fettig, schuppig … und der Besitzer merkt es nicht. Die ältere Dame war freundlich und es ist bestimmt nicht mein Job, sie darauf hinzuweisen, wie ungepflegt und grauslich ihr Hund ist, es wäre unhöflich gewesen, aber es fällt mir immer wieder auf.
Unterhält man sich weiter mit den Leuten, solche, die man einfach auf der Straße trifft und mit denen man ins Gespräch kommt, erzählen sie einem von den Problemen mit ihrem Hund. Und manchmal werden mir ziemlich haarsträubende Dinge erzählt.
Man sieht den Hund, manchmal kann ich mir sogar vorstellen, was nicht stimmt, aber es ist unmöglich den Leuten zu erklären, dass das ein oder andere Problem hausgemacht ist. Ich will mal ein paar Dinge aufzählen, die mir so auffallen. Jeder kann dann ja selbst darüber nachdenken, ob es auf einen zutrifft oder nicht.
Industriell gefertigtes Futter vs B.A.R.F
Also, Trockenfutter und die Fütterung mit Rohfleisch. Das muss man einfach mal gegenüberstellen, obwohl mir das Wort „BARF“ (Back Again Raw Feeding) nach wie vor nicht gefällt. Ich würde ja eher sagen, Füttern mit Fertigfutter und Frischfleischfütterung.
Menschen verstehen immer noch nicht, dass Trockenfutter wie auch Dosenfutter in Massen von der Industrie hergestellt ist und dort viele Dinge reinwandern, von denen wir gar nicht wissen wollen, dass sie da drinnen sind. Die Industrie, also Hersteller, springen sofort auf, wenn sie bemerken, dass da oder dort eine Marktlücke lauert, die man mit irgendeinem Futter füllen könnte. Deswegen gibt es Futter für die verschiedensten Rassen, Futter für große Hunde, Futter für kleine Hund, Futter für aktive Hunde, Futter für die fetten Fässer, Futter für alles und jeden. Dazu kommen die Spezialfuttersorten für Spezialhunde mit irgendwelchen Wehwehchen, ohne daran zu denken, dass der Industrie daran gelegen ist, dass die Hunde das brauchen, auch fressen, denn das ist deren Umsatz und es geht immer nur um Umsatz und Geld. Kein Trockenfutterhersteller überlebt, wenn Futter nicht vielfach gekauft wird. Geht ein Futter nicht, wird die Produktion eingestellt. Nennt man Wirtschaftlichkeit. Trockenfutter ist natürlich auch unterteilt in diverse Richtungen. Rind, Huhn, Pferd, irgendwo habe ich sogar mal Strauß gelesen und mich gefragt, wie viele Straußenvögel ihr Leben lassen mussten, damit sich ein Futter mit Straußenfleisch rentiert. Ich meine, Rinder und Hühner gibt es bei uns wie Sand am Meer. Sie werden beständig nachgezüchtet, geschlachtet verwertet, aber Strauß oder Büffel … jeder darf sich jetzt seine eigenen Gedanken darüber machen.
Das, was in dieses Futter reinwandert, ist allerdings oft kein reines Fleisch, sondern Mehl. Tiermehl, dass aus den verschiedensten Schlachtüberresten gewonnen wird, denn nicht in jedem Trockenfutter ist wirkliche reines Fleisch enthalten. Je billiger das Trockenfutter, desto billiger die Abfälle, aus denen das Tiermehl gewonnen wurde. Zudem sind Tiermehle oft nur zu einem kleinen Teil im Trockenfutter enthalten. Der Rest sind je nach Marke Füller wie Soja, Rübenschnitzel, Mais oder andere Getreidesorten. Nachdem der Bedarf an Trockenfutter aber stetig steigt, weil es viele Menschen gibt, die Hunde haben, kann ich mir jetzt nicht vorstellen, dass die Inhaltsstoffe immer so hochwertig sind, wie manchmal angegeben und was sonst noch alles an Zutaten in so ein Trockenfutter reinwandert … ich glaube, ich will mir das nicht vorstellen. Damit es der Hund auch frisst, werden Trockenfuttersorten mit Tierfetten schmackhaft gemacht.
Nein, ich verurteile jetzt nicht die Fütterung mit Trockenfutter, auch nicht die einzelnen Marken, bei denen es sicher bessere und schlechtere gibt, sondern es soll einfach nur ein Gedankengang sein.
Wird ein Hund nur mit Trockenfutter ernährt, wird der Darm nicht nur träge und faul, er besitzt auch nicht die Bakterienkultur, der er normal besitzen würde, wenn der Hund mit Rohfleisch gefüttert wird. Warum auch. Es braucht keine aggressive, vielseitige Bakterienkultur, wenn es Trockenfutter gibt. Die Gesundheit eines Hundes (überdies auch beim Menschen) geht aber vom Darm aus. Das Immunsystem wird über den Darm gefüttert, um es banal zu benennen und wenn an den Darm schon keine Anforderungen gestellt werden, können wir auch nicht verlangen, dass der Körper Anforderungen gewachsen ist.
Hunde, die mit Rohfleisch gefüttert werden, dazu ab und an Obst und Gemüse erhalten und auch mal Knochen verzehren dürfen, haben eine ganz andere Bakterienkultur, besonders solche, die sich mal mit einem Kuttelfleckfetzen herumschlagen können oder auch Rinderohren mit Haaren zu vernichten haben. Hunde, die oft oder ständig Fleisch bekommen, haben Einflüssen, die von außen kommen, ganz andere Dinge vorzusetzen. Sie kommen leichter mit einem möglichen Befall von Würmern oder anderen Parasiten zurecht, sie können Krankheitskeime weit leichter abfangen und vernichten, sie leiden weniger an Allergien und Hautproblemen und die Welpen wird auch nicht zu gut versorgt, sodass sie zu schnell wachsen, was wieder mit Gelenkproblemen einhergehen kann, und ich wage auch zu wetten, dass die immer häufiger auftretende OCD (Osteochondrose) eher die Folge von Fütterungsfehlern ist, also vererbt wird. Auch andere Gelenkerkrankungen haben ihren Ursprung im Fertigfutter. Ja, nicht alle, das ist schon klar. Aber ich glaube doch, dass vieles vermieden werden könnte, wenn man sich mit der Fütterung etwas, nur etwas mehr Mühe geben würde, als dem Hund einfach ein paar trockene Kroketten in die Schüssel zu schütten.
Ich wiederhole es gern und immer wieder. Hunde sind Fleischfressern keine Allesfresser, nur weil sie alles fressen. Deren Verdauungssystem ist darauf ausgerichtet, Fleisch zu verdauen und hat sich nicht, wie man immer wieder hört, an Fertigfutter angepasst. Das ist das, was wir ihnen aufhalsen, weil es einfacher, bequem und sauberer ist. Hunde haben einen großen Magen und einen relativ kurzen Darm. Pflanzenfresser haben einen kleinen Magen und einen immens langen Darm, um Pflanzen überhaupt verwerten zu können. Manche Pflanzenfresser haben sogar mehrere Mägen (Wiederkäuer), damit diese Pflanzen überhaupt als Nahrung in den Organismus übergehen können. Das alles besitzen Hunde nicht. Hunde haben keine Mahlzähne, sondern ein Gebiss, welches ihnen erlaubt Fleisch aus einem Beutetier zu reißen und es zu verschlingen. Sie sind Schlinger. Sie zerkleinern ihre Nahrung eigentlich nur soweit, dass sie sie verschlucken können. Ich rede jetzt nicht von Rassen, die vom Menschen derart verzüchtet worden sind, sodass sie nicht normal fressen können. Das sind Rassen mit platten Schnauzen und einem aufgebogenen Rachenraum. Hunde mit normalen Schnauzen können auch normal fressen. Hunde die Rohfleisch fressen, haben wenig bis keine Probleme mit den Zähnen und auch wenig bis keinen Zahnstein.
Obst und Gemüse sind ein Ballaststoff (unverdauliche Fasern), die der Hund (auch wir Menschen) einfach zur Verdauung brauchen.
Oft wird mir gesagt: Barfen ist doch so kompliziert.
Ja, weil in Social Networks soviel Unsinn darüber verbreitet wird.
Heutzutage ist das Rohfleischfüttern genauso einfach, wie das Füttern mit Trockenfutter. Dabei darf man sich ruhig etwas fantasievoll betätigen. Fleisch (Rind, Huhn, Lamm, was es gerade gibt) wird von verschiedenen Shops bereits gefroren und fein abgepackt geliefert. Auftauen, rein in die Schüssel, fertig. Was ist daran kompliziert?
Jetzt kann ich das Futter aber noch etwas verfeinern. Mal etwas Reis dazu, mal etwas Gemüse (ist vom Mittagessen übriggeblieben), mal etwas Buttermilch, mal ein Ei, mal Cottage Cheese, mal will ich das abgelaufene Yoghurt nicht mehr essen, der Hund mag es aber noch. So schwer ist das nicht und die meisten Hunde mögen es, Frisches zu bekommen. Ab und an mal ein Schweineohr, ein Rinderohr, einen Knochen, wo vielleicht auch noch Fleisch dranhängt.
Ich denke immer wieder an meine eigenen Hunde, die ich sehr vielschichtig ernähre. Natürlich verzichte ich nicht gänzlich auf Trockenfutter, aber sie bekommen auch sehr viel Fleisch und stehen drauf. Ich habe seit Jahrzehnten all die Probleme nicht, die andere so haben, mit gar keinem Hund. Vielleicht, weil meine Hunde all diese Dinge bekommen, die andere ihr Leben lang nicht sehen.
Wurmkuren und Parasitenbekämpfung
Der Tierarzt hat empfohlen, alle drei Monate zu entwurmen und mir ein Spot On für meinen Hund gegeben. Das soll ich alle vier Wochen wiederholen, damit er Ungezieferfrei bleibt, so die Aussagen so mancher Hundehalter. Manche legen schon ihren Welpen ein Flohhalsband an oder geben ihnen die berühmte Zeckentablette und wundern sich dann, wenn der Hund immer mal wieder Durchfall hat, keinen Appetit zeigt, obwohl er vorher gut gefressen hat oder nach und nach andere Anzeichen von gesundheitlichen Störungen zeigt. Geht man dann zum Tierarzt, schildert man das Problem, kommen die nächsten Medikamente und anstatt dem Hund zu helfen, wird er gerade krank gepflegt.
Bitte, an alle unter euch, Wurmkuren, Spot Ons bzw. andere Parasitenmittel sind Gifte, und mit diesen Giften muss euer Hund klarkommen. Spot Ons gehen über die Haut in den Organismus. Manche Hunde reagieren nicht, zumindest nicht sofort, manche aber schon und wie bekommt man nun das Mittel aus dem Hund wieder raus, dass ja auf Langzeitwirkung ausgerichtet ist, wenn er es nicht verträgt? Hunde ständig prophylaktisch mit irgendwelchen Giften zu befeuern, damit er sich „nichts einfängt“ und „gesund bleibt“, hat eher den gegenteiligen Effekt. Gifte, und oft sind es Nervengifte, denn von irgendwas müssen die Insekten ja sterben, belasten auch den Hund. Ständig verabreicht, bestimmt keine so intelligente Idee. Die Leber jodelt, die Niere knurrt, irgendwann wird man es merken, dass es dem Hund dann doch nicht so gut geht, aber denkt man dann noch an die Spot Ons, die man ständig verwendet hat?
Zudem sind Gifte, die man am Hund verwendet, auch verantwortlich für Hautreizungen oder auch Juckreiz, der so ausgiebig sein kann, dass wieder der Tierarzt aufgesucht werden muss und wieder wird der Hund mit Medikamenten versorgt, die auch wieder Nebenwirkungen haben, denn es gibt kein Medikament, welches keine Nebenwirkungen hat.
Persönlich sag ich immer, die Dosis macht das Gift. Es ist bestimmt kein Weltuntergang einem erwachsenen Hund in der Hochzeckenzeit ein Spot On gegen Zecken zu geben. Macht man das aber alle vier Wochen das ganze Jahr über, wird es schon heftig. Genauso ist es mit Würmern. Beim Spazierengehen kann der Hund Wurmeier irgendwo aufnehmen und es entwickeln sich Würmer im Darm. Ist der Darm kraftvoll und gesund, wird der Hund damit klarkommen. Man kann auf Kräuter zurückgreifen, die den Würmern das Leben schwer machen, aber den Hund schonen. Das gleiche gilt für Giardien. Ein gesunder Darm kommt mit Giardien ganz gut klar. Man wird kaum etwas merken. Ein nur mit Fertigfutter gefütterter Hund hat aber nicht die Voraussetzungen, damit klarzukommen und wird reagieren, was den Einsatz von Chemie notwendig macht.
Es ist bestimmt nicht notwendig, seinen Hund alle zwei bis drei Monate zu entwurmen. Ich glaube, der Schaden, den ein häufiges Entwurmen anrichtet, ist größer, als wie wenn der Hund mal Würmer hätte. Wie gesagt, es gibt Kräuterprodukte, die den Würmern das leben schwer machen (www.naturheilkunde-bei-tieren.de) und die dem Hund nicht schaden. Wenn ich aber sowas empfehle und die Leute gehen mit diesem Wissen zum Tierarzt, wird oft sofort gesagt, dass das Humbug ist und keinen Nutzen hat. Man solle bitte bei einer vernünftigen Wurmkur bleiben. Die Leute werden oft so verunsichert, dass sie dann doch wieder auf das Chemieprodukt zurückgreifen. Warum Tierärzte oft so gegen eine alternative Behandlung sind, ist leicht erklärt. Mit Kräuterprodukten, die sich die Leute im Internet selbst besorgen, kann man kein Geld verdienen. Zudem ist die Pharmaindustrie bestimmt nicht daran interessiert, dass die Hundehalter auf Kräuterprodukte zurückgreifen, denn dann würden sie ihre Medikamente nicht mehr verkaufen. (Ist jetzt nur so ein Gedanke). Zudem haben wir den Test bereits gemacht und einem mit Spulwürmern befallenen Hund Kräutertabletten gegeben und geguckt, was passiert. So ein Hund stirbt ja nicht über Nacht, weil er Würmer hat. Und siehe da, am nächsten Morgen, beim ersten Schiss, gingen die Würmer ab und waren in der Kacke zu finden. Ja, sie haben noch gelebt, sich bewegt. Pfui, wie grauslich, aber sie haben sich aus dem Hund entfernt, sind somit abgegangen. Natürlich wurde der Kackhaufen entsprechend entsorgt, es war aber für uns der Beweis: Die Kräuter wirken, mit dem Nebeneffekt, dass es keinen Nebeneffekt gibt. Also keine Schäden durch Gifte im Hund.
Auch hier heißt es wieder, die Dosis macht das Gift. Seinen Hund ab und zu mal chemisch zu entwurmen, wird jetzt kein Drama sein. Ein gesunder Hund steckt das locker weg. Aber ihn ständig und dauernd mit irgendwelchen Giften zu bombardieren, wird auf Dauer für das Tier nicht das Beste sein.
Zudem sollte man bei Welpen und Junghunden mit diversen Giften aufpassen. Das Immunsystem von Welpen muss sich erst aufbauen. Einem Welpen ein Flohhalsband zu verpassen, obwohl er keine Flöhe hat, ist schon richtig negativ und sollten Zecken ein Thema sein … es gibt verschiedene ätherische Öle, die man zu einem Insektenspray mixen kann. Kurz den Hund übersprühen, bevor man rausgeht und die Zecken werden schon nicht mehr angezogen. Bei manchen Hunden wirkt auch das Mitfüttern von Bierhefe. Manche Hunde vertragen die Bierhefe allerdings nicht, weswegen sich dann wieder das Spray anbietet. Zudem ist es für den Hund nicht sofort der Untergang, wenn er ab und an einen Zeck hat. Entfernen und gut is. Nicht jeder Zeck überträgt tödliche Krankheiten, das sind nur ganz wenige. Ja, sicher kann es mal in die Hose gehen, aber ganz theoretisch könnte dein Hund morgen schon aus dem Geschirr oder dem Halsband schlüpfen und vors Auto laufen.
Medikamente vom Tierarzt
Im Normalfall ist der Tierarzt ein Mensch, dem man vertrauen möchte. Er hat studiert, er hat das Wissen, um meinem Hund zu helfen. Er ist Tierarzt geworden, weil er Tiere gern hat und sie heilen möchte.
Würde da jetzt anstelle von Tierarzt, einfach Arzt stehen und ich würde jetzt behaupten, unsere Ärzte sind Ärzte geworden, damit sie uns heilen, wird bestimmt jeder zweite schon zu lachen anfangen und den Kaffee wieder ausspucken, den er gerade getrunken hat. Kann man mit gesunden Menschen Geld verdienen?
Juckt uns nicht, zahlt die Krankenkasse. Aber irgendjemand muss es bezahlen, wer auch immer. Geht man zum Arzt, hat man oft das Gefühl, einfach eine Nummer, ein Fall zu sein. Es wird irgendwas gemacht, verschrieben, verordnet, der Patient wieder nach Hause und die Abrechnung an die GKK geschickt. Ohne Geld wird kein Arzt überleben, also muss man gucken, dass genug Geld reinkommt. All der technische Fortschritt, die ganzen Geräte, die es so gibt, kosten ein Vermögen und dieses Vermögen muss erst mal wieder reinkommen. Das heißt, jedes Krankenhaus, jede Praxis, jeder Spezialist, was auch immer, ist daran interessiert, gutes Geld einzunehmen, damit die Ausgaben abgedeckt werden können. Das ganze Rundherum kostet Unsummen. Darüber denkt aber keiner nach, weil er es nicht bezahlen muss. Der Einzelne sieht im Regelfall noch nicht mal den Betrag, den er am Monatsende an die Sozialversicherung abtreten muss, außer er schaut sich den Lohnzettel genau an. Will man aber nicht, weil einem damit die Lust aufs Arbeiten vergeht. Wenn man also eigentlich, nichts bezahlt, hat man auch den Bezug zum Wert nicht.
Ist beim Tierarzt auch nicht anders. Alle Geräte und Apparaturen, die der Tierarzt für seine Praxis anschafft, müssen bezahlt werden. Je größer der Apparat, desto mehr Geld geht ins Land. Muss sich aber rentieren. Es muss also genug Patienten bzw. Patientenhalter geben, die es nutzen und deren Geldbeutel groß genug ist, das auch zu bezahlen. Wären die Hunde gesund und munter, würden sich die Halter etwas mehr mit der Gesunderhaltung beschäftigen, hatte der Tierarzt nix zu tun und müsste zusperren. Ist aber nicht so, denn die Leut gehen nicht nur wegen jedem Pups zum Tierarzt, sondern fordern für ihr Tier das ein, was im Humanbereich „normal“ ist. Der Unterschied, im Humanbereich zahlt der Patient nicht selbst, im Tierbereich meist schon und nicht jede Versicherung zahlt alles. Geht man also aus der Tierklinik mit einer Rechnung von über 600,- oder 700,- Euro raus, ist das für viele eine Monatsmiete (wenn es sich ausgeht) oder vielleicht das Urlaubsgeld. Steht man aber beim Tierarzt und meldet an, dass man sich das nicht leisten kann, kommen nicht selten so ungute Meldungen wie: Dann darfst du dir eben kein Tier zulegen. Oder: Dann wird dein Tier eben sterben, dann können wir es auch gleich einschläfern. Oder: Wenn sie Ihr Tier nicht behandeln lassen wollen, melde ich das dem Amtstierarzt.
Wenn ich diese Meldungen nicht schon gehört, am eigenen Leib erfahren und auch bei Dritten mitbekommen hätte, würde ich es vermutlich auch nicht glauben, aber viele Tierärzte wollen auf Teufel komm raus behandeln, egal, ob der Halter sich das leisten kann oder nicht.
Ein Tierarzt muss seine Praxis oder Klinik finanzieren können und der gesamt Aufwand kostet Geld, keine Frage. Aber manchmal sind die Mittel, mit denen man an Geld kommt, irgendwie fragwürdig.
Kleines Beispiel:
Der Hund einer Freundin taumelte, war orientierungslos und in ihrer Panik fuhr sie in die nächste Tierklinik. Der Hund wurde, obwohl der den gesamten Tag im Haus verbrachte hatte, weil es heiß war, auf Hitzschlag hin behandelt. Man kühlte ihn, gab ihm Flüssigkeit, machte ein Blutbild. Es hieß, Blutbild sei in Ordnung. Aber es wäre besser, den Hund über Nacht in der Klinik zu lassen. Der Hund bekam ein Beruhigungsmittel, damit er in der Box nicht tobt.
Am nächsten morgen rief meine Freundin an, fragte nach ihrem Hund und bekam als Antwort: Ich weiß es nicht, ich habe gerade erst die Tür aufgesperrt.
Ähhhm, war der Hund die ganze Nacht allein????
Meiner Freundin kam das suspekt vor und erklärte, den Hund am Vormittag zu holen. Das Tier bekam nochmal Flüssigkeit und als sie ihn holte, stand er draußen gefühlt zehn Minuten, um seine Blase zu entleeren. Meine Freundin fragte sich, ob der Hund morgens überhaupt aus der Box gelassen worden war, um zumindest pinkeln zu gehen. Vermutlich nicht. Zuhause trank er dann Unmengen an Wasser. Ich fragte sie nach einer Rechnung und sie schickte mir, was sie hatte.
Blutbild: Erhöhter Leberwert, was darauf hindeutet, dass der Hund was aufgenommen hat, was jetzt nicht so gut war. Von wegen Blutbild ist in Ordnung.
Dann fand ich heraus, dass man dem Hund Kortison gegeben hatte. Meine Freundin war der Meinung gewesen, er bekäme reine Flüssigkeit, eine Kochsalzlösung oder sowas, aber man hatte dem Hund Kortison gegeben. Dadurch bekam der Hund unbändigen Durst, soff wie ein Kamel und pinkelte auch ständig. Der Urin stank.
Was in den nächsten Tagen dazukam, war ständiges Futtererbrechen. Dann stellte sich ein blutiger Stuhlgang ein. Nachdem sie ständig mit mir in Kontakt war, riet ich ihr, den Hund auf Giardien zu entwurmen. Kortison ist ein Immundämpfer. Meine Vermutung war, der Hund hatte sowieso Giardien im Darm, was jetzt kein Drama ist, aber durch das Kortison konnten sich die Parasiten plötzlich explosionsartig vermehren.
Der Krucks: Es war gar nicht so einfach, dem Tierarzt, und sie besuchte drei verschieden, klarzumachen, dass sie ein Wurmmittel gegen Giardien haben wollte. Sie hätte auch den Kot testen lassen wollen, Tierärzte verfügen normalerweise über Schnelltests, aber irgendwie war das nicht machbar. Ein Tierarzt erklärte ihr, der Test wäre nicht sinnvoll, weil sie nur zwei Tage lang Kot gesammelt hätte. Aber das Blutbild ihres Hundes zeigte bereits eine Blutarmut, durch das ständige Blut scheißen. Weil ich darauf drängte, bekam sie dann doch das Wurmmittel und siehe da, nach fünf Tagen war der Spuk vorbei. Die Symptome verschwanden und meine Freundin bekam die Anweisung von mir, den Darm sanft und natürlich wieder aufzubauen, was ihr aber kein Tierarzt gesagt hat. Seitdem geht es ihrem Hund wieder gut.
Manchmal verstehe ich Tierärzte nicht. Es werden hin und wieder Diagnosen gestellt und Medikamente verabreicht, die für mich, als nicht Studierter, keinen Sinn ergeben. Knochenbrüche werden diagnostiziert, ohne ein Röntgenbild angefertigt zu haben, Operationen vorgeschlagen, ohne eine alternative Methode vielleicht mal in Erwägung zu ziehen und Medikamente verabreicht, die manchmal nicht notwendig wären, denn alles was der Hund brauchen würde, wäre etwas Zeit, um sich selbst zu helfen.
Manchmal sind aber auch die Hundehalter selber schuld, weil sie nicht glücklich sind, wenn der Hund nicht mindesten drei Spritzen und fünfzehn Pillen bekommen hat. Sagt ein Tierarzt: Das ist nicht weiter schlimm, geben sie dem Hund zwei, drei Tage Ruhe, dann ist alles wieder in Ordnung, dann sind manche Menschen nicht zufrieden, weil der Tierarzt eben nix getan hat.
Ist überdies beim Menschen nicht anders. Bei manchen Menschen hat man sowieso das Gefühl, sie gehen zum Arzt, um im Wartezimmer plaudern zu können und manche Menschen würden so manches Medikament nicht brauchen, wenn sie an ihrem Lebensstil etwas ändern würden. Aber das ist vielen zu mühsam.
Ist bei Tieren doch auch.
Ist der Hund zu fett, braucht er kein Diättrockenfutter, sondern etwas mehr Bewegung und weniger Leckerlis, die solche Hunde meist im Übermaß bekommen. Man muss schon froh sein, wenn die Halter überhaupt merken, dass der Hund Übergewicht hat.
Aber es wird doch im Internet propagiert, dass ein Hund mindestens 22 Stunden schlafen muss und nicht ausgelastet werden soll. Wenn er dann nicht der Hund ist, der die Wände hochgeht, weil ihm langweilig ist, sondern der, der sich die Zeit mit Fressen vertreibt, dann haben wir eine Knackwurst auf vier Beinen, die alles andere, aber kein hundegerechtes Leben führt.
Und denkt bitte auch mal an die ganzen Impfungen, die so ein Hund erhält und die jedes Jahr wiederholt werden. Und wehe, der Besitzer übersieht es, und kommt ein halbes Jahr zu spät, dann wird sofort wieder grundimmunisiert. Warum?
Impfst du deinen Hund nicht, dann wird er krank und stirbt. Ist doch ein beliebter Satz und wer will schon, dass sein Hund stirbt. Nein, eine Impfung ist nicht schlecht, auch hier macht wieder die Dosis das Gift. Den Welpen grundzuimmuisieren ist schon in Ordnung. Aber es braucht keine Wiederholung, der Wiederholung, der Wiederholung. Impfungen halten weit länger als angegeben, aber mit Impfdosen, die irgendwo verrotten, kann man kein Geld verdienen. War doch bei Corona auch so. Es ist auf Teufel komm raus geimpft worden. 2x, 3x, 4x, 5x, irgendwann hat man aufgehört zu zählen und krank wurden die Leute trotzdem. Jetzt haben viele mit Impfschäden zu kämpfen, weil der Impfstoff im Hauruckzuckverfahren auf den Markt geschossen worden ist. Millionen wurden damit verdient, weil es einfach leicht ist, den Menschen Angst zu machen und ihnen dann etwas zu geben, was sie angeblich schützt.
Ist doch auch beim Hund so. Es wird geimpft und geimpft und geimpft. Jedes Jahr, dabei halten die Impfstoffe weit länger. Hierzulande sind die Hunde doch sowieso alle überimpft und ein gesunder, fitter Hund wird nicht so schnell krank und kann den Anflug von Viren gut abfedern. Klar muss man seinen Hund impfen, wenn man ins Ausland fährt. Das schreibt allein das Gesetz vor. Zudem sind in südlichen Ländern die meisten Straßenhunde nicht geimpft, kommen damit aber gut klar (man höre und staune), aber unsere Hunde kommen damit im Gastland nicht klar, weswegen ein Impfschutz sinnvoll ist. Zudem gibt es in anderen Ländern die Wildtollwut, die in Österreich seit 2008 ausgerottet ist. Die WHO hat Österreich für Tollwutfrei erklärt und noch immer wird jedes Jahr dagegen geimpft. Wozu?
Impfstoffe sind bei Weitem nicht so verträglich wie angenommen und es kommt immer mal wieder zu Schäden auch zu anaphylaktischen Schocks. Auch mir wurde schon vorgeworfen, der Welpe hätte einen genetischen Schaden, weil er nach der Zweitimpfung einen anaphylaktischen Schock bekommen hätte. Nachdem zwei Welpen von mir beim gleichen Tierarzt diesen Schock bekomme haben, erklärte ich doch, der Tierarzt soll vielleicht den Impfstoff wegwerfen und den Hersteller kontaktieren, denn das hat nichts mit mir zu tun. Alle anderen Welpen hatten keine Probleme und auch bei mir verlief die Erstimpfung problemlos.
Alle Gifte, egal ob Parasitenbekämpfungen, Medikamente oder Impfungen, haben immer Nebenwirkungen. Viele sieht man nicht, da Niere und Leber einen guten Job machen. Manchmal sieht man es aber doch und wenn ein Welpe nach einer Impfung stirbt, ist das definitiv ein unnötiger Tod.
Wir sollten wirklich etwas mehr nachdenken. Eine gesunde Fütterung, keine einseitige Trocken- oder Dosenfutterernährung, eine gesunde Handhabung mit Floh und Zeckenmitteln und etwas mehr Verstand, bevor man den Tierarzt aufsucht, sollten helfen, den Hund wirklich gesund zu erhalten. Wenn ein Hund sich das Bein bricht, geht man zum Tierarzt, aber nicht, weil der Furz vom Hund heute mehr stinkt als gestern.
Die Pflege deines Hundes
Wir wissen es alle. Menschen, die sich nicht pflegen, stinken zum Quadrat. Es wird als ekelig wahrgenommen. Selbst Menschen, die keine Deos verwenden, schweißeln, und auch das ist für die Nase anderer ziemlich widerlich.
Nun, es gibt auch sehr, sehr ungepflegte Hunde. Hunde, die ein stumpfes, schütteres, ungutes Fell haben, sehe ich ja öfter. Ich denke mir schon nichts mehr dabei. Aber es gibt auch Hunde, die betteln um ein Bad oder um eine Bürste.
Manche Hunde, eher die kleinen, weniger die großen, haben derart lange Krallen, dass ich mir ausmalen kann, wie oft der Hund spazieren geht. Richtig schön gepflegte Hunde sehe ich eher selten. Gerade in der Zeit des Haarens kommen viele Hunde zerrupft daher und ich frage mich oft, wieso sich die Menschen nicht die Mühe machen, ihrem Hund mal durchs Fell zu bürsten.
Ich habe die Antwort: Weil sie es nicht können.
Sei es, der Hund will sich nicht bürsten lassen, quietscht und schreit herum, oder man hat nicht die Möglichkeit, seinen Hund zu bürsten, da man in einer Wohnung wohnt oder aber man hat schlicht keine Ahnung, wie dem Fell Herr werden.
Nur mal so nebenbei. Wenn man schon sieht, dass der Hund ganze Haarbüschel verliert, Schuppen im Fell hat, stinkt wie ein verfaulter Fisch und sich ständig kratzt … es gibt Hundefrisöre, die haben die Gerätschaften, dem Hund die Unterwolle rauszuholen und ihm die Pflege zu geben, die er gelegentlich braucht.
Unterwolle stirbt am Hund eigentlich immer ab, deswegen haaren Hunde eigentlich immer, was aber nicht so auffällt. Aber es gibt eben auch Zeiten, da verlieren sie ganze Haarbüschel. Man kann das Fell regelrecht aus dem Hund herauszupfen und sieht eigentlich die abgestorbenen Haare schon von Weitem. Der Haut verliert auch Hautschuppen und wenn das nicht rausgeholt wird, beginnt es zu jucken und zu stinken. Der Hund hundelt extrem. Fasst man dieses Fell an, fühlt es sich oft schmierig und wäääh an. Je nach Rasse, kann das Haar verfilzen, ganze Matten bilden oder einfach aus dem Hund einen halben Eisbären machen. Glaubt mir, der Hund fühlt sich darin ganz sicher nicht wohl, aber er kann sich nicht helfen. Bürsten dann solche Leute, bürsten sie nur sehr oberflächlich und gehen nicht in die Tiefe. Richtiges Bürsten ist anstrengend. Bürstet man oben drüber, sieht es zwar schön aus, aber die Unterwolle, das tote Fell, ist trotzdem noch drinnen, die Haut bekommt keine Luft und auch das verbliebene Fell wird nicht mit Frischluft versorgt. So ganz nebenbei, bekommt so ein Hund jetzt auch noch das falsche Futter, billiges Trockenfutter oder Dosenfutter, dann stinken sie extrem und haben kein weiches, glattes Fell mehr, sondern ein stinkiges, fettiges Irgendwas. Kann man seinen Hund nicht selbst pflegen, dann sucht einen Hundefrisör. Eigentlich sollte sie Hundegroom heißen, denn sie tun nichts anderes, als pflegen. Sie baden den Hund, holen die Unterwolle raus und blowern ihn trocken. Manche stutzen ihnen auch überflüssige Haare zwischen den Pfotenballen, an den Beinen, im Gesicht, wo es eben notwendig ist, damit der Hund wieder vernünftig aussieht und ich rede jetzt nicht von einer Pudelschur, das ist was anderes, sondern von ganz normaler Pflege.
Ich war früher immer ein Gegner des Badens, haben das Baden verteufelt, wie die Katz das Wasser, aber es braucht ein Aha-Erlebnis, um zu erkennen, dass man komplett falsch lag. Wir haben einen Malamute, dessen Fell so dicht ist, dass ich mit dem Bürsten nicht weit kommen. Ich müsste an dem Hund endlos herumrupfen, was nicht nur eine Plagerei für mich, sondern auch für den Hund ist. Also habe ich erstmals bewusst einen Hund gebadet und shampooniert. Anschließend habe ich ihm mit einer Spezialdüse loses Fell aus dem Fell geschossen und war mega überrascht, wie viel Fell ich rausbekommen habe, ohne den Hund zu rupfen. Anschließen wurde der Hund mit einem Hochleistungsblower getrocknet und ich war von dem Resultat überrascht. Ich habe mit der Wasserdüse Unmengen von Hautschuppen von ihm wegbekommen, die verantwortlich für einen unangenehmen Geruch waren und die ich sonst nie wegbekommen habe. Mit dem Baden ging es dann, weil ich die Schuppen aufgeweicht habe und sie hinterher mit der Düse wegwaschen konnte. Den Rest besorgte der Blower. Heute bade ich meine Hunde öfter und sie genießen es richtig. Wasserstrahl und Blower sind kein Problem, die Hunde wissen die Pflege zu schätzen und ich glaube, ihnen etwas Gutes damit zu tun. Dabei werden auch Pfoten und vor allem Krallen kontrolliert. Die wenigstens Hundehalter schenken den Krallen Beachtung, und die wenigsten Hunde laufen so viel, dass sie sich die Krallen abwetzen. Dazu müssten sie täglich mehrere Kilometer richtig rennen. Gerade bei Hunden mit hellen Krallen und mit Hasenpfoten (längliche Pfotenform) wachsen Krallen mehr als bei Hunden mit dunklen Krallen und Katzenpfoten (runde Pfotenform). Dann müssen, genau wie beim Pferd die Hufe, die Krallen geschnitten werden, damit der Hund wieder regelmäßig auffußt. Das kann man durchaus selbst machen. Jetzt gibt es Leute, die haben Angst, ihren Hund zu verletzen. Nun, selbst wenn der Hund blutet, er wird nicht sterben. Wenn man es aber nie versucht, wird man nie ein Gefühl dafür kriegen und selbst wir schneiden manchmal um einen Inch zu weit. Ja, mein Gott, es blutet kurz und hört auch dann wieder auf.
Jetzt gibt es aber viele Hunde, die lassen sich weder bürsten, noch baden, schon gar nicht die Pfoten anfassen. Manche schreien nur, manche beißen und wehren sich mit allem was sie haben. Groomer können ein Lied davon singen. Sie leben ziemlich risikoreich, wenn der Hund eine Beißattacke gegen den Blower startet und bei aller Liebe, Luft tut nicht weh.
Die Hundebesitzer tun eines nicht: Ihrem Hund beibringen, dass gewisse Dinge einfach sein müssen. Das heißt, den Hund festhalten und eben bürsten. Die Dogs wehren sich nämlich nicht gegen das Bürsten oder Baden, sie wehren sich gegen das Festhalten, weil es ihnen gerade nicht passt, was man mit ihnen macht. Viele Hundebesitzer sind nicht in der Lage, sich da durchzusetzen. Dabei kann man das beim Welpen schon machen und braucht gar nicht viel Kraft, sondern Konsequenz, aber wie viele lassen den armen Welpen sofort los, wenn er zu kreischen anfängt. Naja, es wird nicht besser werden, wenn man ihn damit davonkommen lässt und einem großen Hund das Pflegen schmackhaft zu machen, wenn er sich böse wehrt, wird ein anstrengendes Spiel. Also bringt euren Welpen bei, sich bürsten, waschen und auch die Pfoten anfassen zu lassen. Ob ihm das gefällt oder nicht, das ist so. Auch wir machen das und unsere Hunde wissen es. Nein, nicht jeder ist von der Pflegeaktion begeistert, aber sie wissen, dass sie nicht drumrum kommen und schlussendlich finden sie es ganz witzig. Auch Krallenschneiden mag nicht jeder. Manche sterben schon mal vorher und werfen sich auf den Boden bei lautem Geschrei. Es hilft nix. Nein, es tut nicht weh, schon gar nicht, wenn ich nur die Pfote in der Hand halte, aber man kann als Hund auch alles überdramatisieren.
Es macht durchaus Sinn, seinem Hund Pflegen beizubringen und intensive Pflegetage einzurichten, gerade dann, wenn der Hund aushaart. Im Sommer ist er ganz glücklich, wenn er nicht so viel Pelz am Körper hat.
Übrigens, auch kurzhaarige Hunde genießen im Sommer oft ein Bad und man wird sich wundern, wie viele Haare auch kurzhaarige Hunde verlieren, wenn man sie blowert. Es fällt nur nicht so auf.
Bei dieser Prozedur kann man auch gleich mal die Ohren begutachten, denn langhaarige schlappohrige Hunde haben nicht selten Probleme mit den Ohren, weil der Ohren nicht belüftet werden und Haare hineinwachsen können. Man kann echt vielen Dingen aus dem Weg gehen, wenn man sich selbst angewöhnt, diese Dinge selbst zu machen und nein … keiner muss lernen, die Analdrüse auszudrücken, denn das ist wirklich ekelig.
Ein vernünftig gefütterter, nicht mit Giften vollgestopfter Hund hat ein schönes, glänzendes Fell, in das man gern hineingreift. Er stinkt nicht und sieht appetitlich aus. Selbst wenn er mal dreckig ist, stinkt er nicht und nach einer Dusche ist er wieder schön. Hat der Hund ein ungutes, struppiges, stinkendes Fell, läuft irgendwas schief.
Ungepflegte Hunde haben leider das Problem, schnell Hauterkrankungen zu bekommen, weil eben keine Luft an die Haut kommt und ich kann ihm noch so viele Medikamente geben. Wird er nicht gepflegt, wird das alles nichts nützen. Pilze, Juckreiz, Allergien, all das kann durch mangelnde Pflege ausgelöst werden und es gibt leider sehr viele Hunde, die genau unter diesen Dingen leiden.
Zum Schluss noch die Bewegung
Auch hier könnte ich die vielen Shorts und Reels in alle Ewigkeiten verdammen, wenn die Leute mit der Fünf-Minuten-Regel kommen oder behaupten, ein Hund müsse unbedingt 22 Stunden schlafen. Ich möchte mal gerne wissen, wer diesen ausgemachten Unsinn erfunden hat. Die meisten Hunde der unterschiedlichsten Rassen bewegen sich gerne. Je leichtfüßiger, desto lieber. Je schwerer die Rasse, desto bequemer. Ein Barsoi oder Saluki, beides Windhundrassen, werden mehr Spaß an der Bewegung haben, als ein schwerer Mastiff, ein Bernhardiner oder ein anderer Schwergewichtskämpfer. Auch Rassen, die keine Luft bekommen oder zuchttechnisch schon Probleme mit den Gelenken haben, werden sich vielleicht weniger bewegen wollen, als Rassen, die ein sehr natürliches Erscheinungsbild haben. Im Allgemeinen ist es aber so, dass Hunde sich gern bewegen. Es sind Lauftiere. Der Wolf hat seine langen Beine nicht, um sie am Laufsteg zu präsentieren, sondern um einer Hetzjagd standzuhalten. Alle wolfsartigen Tiere haben lange Beine und einen passenden Körper, der sie nicht behindert, da sonst eine erfolgreiche Jagd nicht möglich wäre. Ist eine erfolgreiche Jagd nicht machbar, verhungert das jeweilige Tier. Jeder wolfsartige Jäger muss sich ordentlich bewegen, um Beute zu machen. Zuerst gehört sie mal gefunden, dann muss überlegt werden, wie man die Sache erfolgversprechend angeht und dann geht es los. Auch der Riss selbst ist oft anstrengend, aber wenn das alles geschafft ist …. Mahlzeit. Was machen unsere Hunde. Sie hopsen in der Küche rum, beobachten uns bei der Futterzubereitung und bekommen es serviert. Was für ein Service. Dafür haben sie … genau … nix gemacht. Zumindest ist das bei den meisten Hunde so, denn die wenigstens haben ein Job, der ihnen etwas abverlangt. Auch das Spazierengehen ist für viele Hunde eher ein Alltags-Break. Man wird an der Leine ein wenig durch die Landschaft geführt … das wars. Natürlich nimmt der Hund das gerne an, weil es eben viel zu entdecken gibt, aber der Spaziergang ist in den meisten Fällen schnell vorbei und dann darf Hund wieder faul herumliegen. Manche suchen sich Beschäftigungen als Innenarchitekt, als Gartengestalter, Landschaftsplaner, Teichbegutachter, manche sind auch dafür zu bequem, da es jedes Mal Wirbel mit dem Boss gibt, wenn man im Garten schon das hundertste Loch gegraben hat. Es bleibt dem Hund dann eigentlich nichts anderes übrig, als sein Leben zu verschlafen. Ja, es stimmt, auch Wölfe und wolfsartige haben Zeiten, wo sie nur pennen. Dann, wenn die Wampe voll bis zum Anschlag ist, die Beute nicht ganz aufgefressen wurde und somit keine Jagd vonnöten ist. Dann kann man schon mal die Tage vertrödeln, sich dem Liebesspiel widmen, oder andere Dinge tun. Aber spätestens dann, wenn der Magen knurrt und nix mehr da ist, muss sich der Jäger wieder aufmachen. Das heißt, solche Jäger bringen enorm viel Leistung, bevor es was zu fressen gibt.
Wo erbringen unsere Hunde Leistung? Manche machen irgendwelche Sportarten. Das macht dem Hund und auch dem Halter Spaß und ist vollkommen okay. Aber manche tun gar nichts und dann wird immer noch drauf geschaut, dass er 22 Stunden schläft? Wozu?
Wir Menschen sollen und bewegen, Sport betreiben, damit wir nicht rosten. Es gibt Fitnessstudios, Bewegungscoaches, wie auch die verschiedensten Sportarten, die wir ausüben können. Allen voran das Joggen und Radfahren, das wir Menschen machen können, wenn wir Bock dazu haben. Es heißt immerzu, wir bewegen uns zu wenig. Ha, das trifft aber auch auf unsere Hunde zu. Die meisten bewegen sich zu wenig, werden steif und fett. Muskeln, Sehnen, Bänder, all das bleibt untrainiert. Es ist eigentlich bekannt, dass ein Knochen, je öfter man auf ihn draufhaut, härter wird. Es ist auch bekannt, dass man umso weniger Muskelkater bekommt, je öfter man seinen Sport ausübt. Sport und Bewegung erhält uns Menschen gesund.
Warum, fixkreuzteufel, ist das beim Hund, der für die Bewegung geboren ist, der wesentlich schneller laufen kann, der ein Jäger ist, der keine Muskelfasern hat, die ermüden, der am Tag mehr Kilometer machen kann, als so mancher mit dem Auto, so viel anders? Nein, ich rede nicht von totgezüchteten Rassen wie dem Deutschen Schäferhund, der Franz. Bulldogge, oder den superschweren Rassen wie die Molosser. Ich rede von ganz normalen Dogs, die sich bewegen könnten, es aber nicht dürfen, weil deren Besitzer zu viel im Internet herumgurken.
Ich wage zu wetten, dass so mancher Hund ein gesünderes Dasein hätte und das auch so mancher Hund weniger dick wäre, wenn man ihnen mehr Bewegung zukommen lassen würde. Ich rede bewusst nicht von „körperlicher Auslastung“, ich kann das schon nicht mehr hören, sondern einfach von ganz normaler Bewegung, wie man es früher auch gemacht hat. Da war man zwei, drei Stunden irgendwo in der Pampa unterwegs, hat Blaubeeren gepflückt, war Pilze sammeln, ist auf den Berg gegangen, war beim Pferd, what ever, und der Hund war dabei. Da hat niemand geschrien. Heute schreit jeder zweite, weil er irgendwie zum Experten geworden ist. Lasst euch doch bitte nicht so viel Mist erzählen, sondern verwendet den eigenen Verstand. Das mussten wir früher, als es kein Internet gab, doch auch machen und es hat funktioniert.
Vielleicht geben diese Zeilen einen kleinen Denkanstoß. Wenn es hilft, dir, deinem Hund, deiner Familie, dann freue ich mich. Vielleicht habe ich dich auf wachgerüttelt, was auch immer. Wenn es von Nutzen ist, passt alles. Wenn du aber von deinen Gewohnheiten deinem Hund gegenüber nicht runtersteigen willst, dann sind das deine Grenzen, die du dir selbst steckst.
Es hat einen Grund, warum meine Dogs den Tierarzt in ihrem Leben so gut wie nie sehen. Vielleicht, weil wir den gesamten Mist, der aus dem Internet kommt, nicht annehmen.
Wer noch Frage hat, der kann sich gerne bei mir melden, wer Frust abliefern will … neee, den brauche ich nicht, den darfst du gerne behalten.