Und … wie ist der Sandros denn?

Auch das werde ich logischer Weise immer wieder gefragt. Wie der Sandros denn so ist. Wie kann man ihn vergleichen? Ist er eher wie ein Schäferhund, wie ein Nordländer, hat er einen Jagdtrieb, ist er ausbildbar, wie kann man ihn nutzen, und, und, und.

Wir haben das mal ein wenig aufgeteilt, dass man sich orientiere kann. Hunde sind Persönlichkeiten, deswegen liebe ich es nicht so besonders, eine Rasse in ein Format zu quetschen und zu sagen, so ist er. Jeder Hund ist etwas anders. Ist ist ja auch nicht jedes Kinder ein und derselben Eltern gleich wie das andere. Aber gut. Es gibt Verhaltensmuster und Wesensmerkmale, die bei vielen Rassen bevorzugt selektiert wurden, damit man beim Boder Collie eben einen Hütehund hat, beim Belgischen Mali einen Diensthund, beim Vorstehhund eben einen vorstehenden Jagdhund, beim Retriever einen Apportierhund, usw. Das sind Rassen, die auf einen gewissen Nutzen hin gezüchtet wurden, wobei man weniger auf die körperliche Schönheit, sondern wirklich auf den Nutzen wert gelegt hat, was heute schon nicht mehr ganz so ist. Heutzutage sollen Hunde schön ausschauen, auf Ausstellungen brillieren oder anhand seines Erscheinungsbildes zu erkennen sein. Beim Sandros ist das nicht ganz so. Farbe ist relativ. Ein schwarzer Hund wird nicht besser sein, als ein weißer, und ein Hund mit Maske nicht besser, als ein Hund mit blauen Augen. All das kann beim Sandros vorkommen. Was sie aber alle haben, ist der Körperbau eine Wolfes. Von der Art her können sie sich unterscheiden, aber ….

Grundsätzliches: Der Sandros Leisha Dog ist und bleibt ein Familienhund bzw. ein Partner fürs Leben. Er soll weder scharfes noch aggressives Verhalten zeigen noch so triebig sein, dass man ihn kaum führen kann. Er ist ein freundlicher Hund, der sich gerne bewegt, sehr intelligent, dabei aber kein Befehlsempfänger ist. Es mag unter den Sandros Dogs Hunde geben, die wirklich jedes Kommando annehmen, ohne darüber nachzudenken, großteils ist das aber eher nicht der Fall. Sie denken nach, bevor sie etwas machen und manchmal empfinden sie ein Kommando für komplett sinnlos, weswegen es nicht ausgeführt wird. Viele Menschen nennen das Sturheit, wir sagen dazu, denkende Intelligenz. Es sind bewegungsfreudige Tiere, die nicht dafür gemacht sind, nur eine halbe Stunde am Tag an der Leine spazieren zu gehen. Etwas mehr sollte man sich mit einem Sandros schon einfallen lassen. Der Sandros ist treu, anhänglich und gewöhnt an andere Tiere, auch ein guter Haus- und Hofhund.

 

Nutzen: Die meisten Menschen, die sich einen Sandros zulegen, wollen einen Familienhund, ohne ihn für etwas besonderen zu „benutzen“. Es gibt aber eben Menschen, die haben bestimmte Vorstellungen und Ansprüche an ihren Hund. Ein Sandros ist kein Schutzhund. Dafür gibt es andere Rassen. Zudem fehlt ihm die Schärfe, Beißfreude und Triebigkeit. Wer aus ihm einen Schutzhund machen will, wird vermutlich scheitern. Er ist kein wilder Wachhund, der Haus und Hof auf Gedeih und Verderb verteidigt. Ja, er meldet (der eine mehr, der andere weniger) wenn was ist, was auch so sein soll, aber er zieht nicht in den Krieg. Er ist auch kein ultimativer Bodyguard. Viele Menschen haben die Vorstellung, von ihrem Hund beschützt zu werden. Allerdings muss „Schutz“ und das notwendige richtige Handeln in einer brenzligen Situation dem Hund gelernt werden, sonst würde jeder Polizeihund ja schon fertig auf die Welt kommen. Auch Polizeihunde müssen zuerst lernen, wie sich richtig verhalten, wenn es die Situation erfordert. Die meisten Hunde, von denen man glaubt, sie würden einen beschützen, laufen weg, wenn sie mit einer plötzlichen Bedrohung konfrontiert werden, mit der sie nie gelernt haben umzugehen. Es mag Hunde geben, die zwicken, weil sie einfach nicht wissen was tun, aber konstruktives Verteidigen ist etwas, was man dem Hund beibringen muss und was ihm nicht angeboren ist. Es gibt Hunde, die das auch ohne Ausbildung können und sich in die Schlacht werfen. Draufgänger, die ohne zu überlegen in den Krieg ziehen, gibt es überall, aber der Sandros gehört eigentlich nicht dazu. Seine Stärken liegen in seiner Bewegungsfreude und in der Stärke selbst mitzudenken. Deswegen eignet er sich hervorragend als Zughund oder für Sportarten wo viel Bewegung gefragt ist. Auch die Nasenarbeit (Fährte oder Mentrailing) ist genau sein Ding. Sein familiäre Ader öffnet ihm Tür und Tor als Therapiehund oder auch als Rettungshund. Überall dort, wo mehr Köpfchen und ein duldsames Wesen gefragt ist, eignet sich der Sandros besonders gut, wobei man nur gucken muss, was dem Hund gefällt. Auch der einzelne Hund muss Spaß an der Sache haben. Hat er das nicht, sucht man sich eben was anderes.

Jagdverhalten: „Haben die Hunde einen Jagdinstinkt“. Eine Frage, die immer wieder kommt. Ja, haben sie. Jeder Hund hat einen Jagdinstinkt nur ist der unterschiedlich ausgeprägt. Während man den einen Hund ganz leicht abrufen kann, zeigt einem der nächste die Stinkepfote und kommt vier Stunden später (mit oder ohne Beute) wieder nach Hause. Das kann aber bei allen Rassen sein. Ein Chihuahua wird es nur schwer haben, ein Reh zu fangen, denn der Chi wird schon Probleme haben, über eine Wiese zu laufen, ohne unterzugehen und eine Bulldogge wird vermutlich irgendwann um Luft röcheln stehenbleiben. Ein Sandros ist ein naturbelassener Robusthund. Wenn man Glück hat, kann man ihn so gut trainieren, dass er Katz, Hase, Reh und Co in Ruhe lässt. Das schaffen aber die wenigsten, da die Menschen nicht gut genug mit ihrem Hund kommunizieren. Aber einem Sandros den Jagdinstinkt abzugewöhnen, ist Quatsch. Das wäre genauso, als würde man versuchen, dem Rüden abgewöhnen zu wollen, sich mit einer läufigen Hündin zu paaren. Instinkte dienen der Fortpflanzung und dem Überleben. Hat man einen Hund, der gerne jagt, dann muss man Bewegungsarten erschaffen, bei denen er eben an der Leine bleibt, lässt er sich gut zurückrufen, hat man einen total braven Hund. Aber Jagen und auch das Töten gehört zum Hund dazu, schließlich ist er ein ehemaliger „Räuber“.

 

Andere Hunde: Sandros Leisha Dogs sind keine aggressiven Hunde, weswegen auch Kontakt mit anderen Hunden normalerweise problemlos über die Bühne gehen, wenn man bei der Aufzucht nicht allzu großen Mist gebaut hat. Sie sind auch wenn sie älter werden noch verspielt, toben gerne rum und finden Artgenossen eigentlich ganz in Ordnung, was nicht heißt, dass es nicht vereinzelte geben kann, die der Sandros um die Burg nicht leiden kann. Sowas kann es überall geben. Pudel mag Nachbars Dackel nicht. Eigener Wuff mag genau den einen hinterm Zaun nicht. Das passiert bei jedem Hund, jeder Rasse und jeden Alters. Im Großen und Ganzen ist der Sandros ein verträglicher Hund, der mit niemandem ein Problem hat. Man sollte vielleicht dennoch daran denken, dem Hund zu zeigen, was er darf und was er nicht darf. Von allein kann er es nicht wissen, ich muss es ihm schon sagen, nur leider glauben die Leute immer wieder, dass der Hund des von selbst weiß und ein Zeigefingerhochheben reicht, um ihn zu mahnen. Das reicht bei einem junge, vielleicht pubertierenden Sandros allerdings nicht, sondern eine deutliche Ansage ist da eher von Vorteil. Man darf eines vielleicht nicht vergessen. So verträglich und freundlich ein Sandros Leisha Dog ist, er ist ein Hund, er hat Emotionen und er entscheidet vielleicht anders, als wir es gerne hätten und wenn er aus der Not heraus das einsetzt, was ihm die Natur als „Waffe“ mitgegeben hat, dann hätten wir wieder einen Beißunfall. Jeder Hund, absolut jeder Hund, ganz egal, ob ganz klein, mittel oder groß, egal wie jung oder wie alt, kann beißen und Menschen verletzen, was es unbedingt zu vermeiden gilt. Der Hund kann es nicht wissen, er handelt nach seinen Instinkten, aber der Mensch sollte das verwenden, was er auch von Natur aus hat. Das Hirn, das an den Hausverstand gekoppelt ist. Bleibt bitte mit eurem Hund immer rücksichtsvoll und um einen Tick vorsichtiger als vielleicht andere, um blöden Situationen aus dem Weg zu gehen.

Sandros Dogs bei ihren Lieblingsbeschäftigungen. Einfach nur Hund sein, ganz wurscht wo.