Unser Zuchtgedanke

Wir haben leider keine riesengroßes Areal, wo wir hunderte Pferde halten und züchten könnten. Pferdezucht ist ein teures Vergnügen. Ach, ich würde mal sagen, in der heutigen Zeit ist auch die Haltung von Pferden nicht mehr billig, da alles rund ums Pferd mittlerweile ziemlich viel Geld kostet. Ganz egal, ob es jetzt Einstellgebühren sind, die man zu blechen hat, oder ob man sich Zuhause um alles selber kümmern muss. Pferde kosten Kohle.

Deswegen ist unsere Zucht eher klein bemessen. Zudem wollen wir auch nicht jedes Jahr auf Teufel komme raus Fohlen heranziehen, da wir unseren Fohlen einfach besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen wollen. Sie müssen in den ersten Wochen und Monaten viele Dinge lernen und das lernt man ihnen nicht im Vorbeigehen. Sich anfassen und aufhalftern zu lassen, führen zu lassen, sich anbinden zu lassen, Hufe zu heben, den Schmied zu akzeptieren, vielleicht eine Decke zu tragen, all das braucht Zeit, weswegen wir immer nur mal wieder Fohlen aber, aber nicht ständig.

Was uns auch bei der Pferdezucht am Herzen liegt, ist, die Vermeidung von zu enger Verwandtschaftszucht, also Linienzucht. Etwas, was bei einer Anpaarung Quarter x Andalusier nicht passieren wird, denn die beiden sind nicht miteinander verwandt. Beim Quarter untereinander vergleichen wir Papiere und Ahnen, damit sie Verwandtschaft so gering wie machbar ist. Beim Quarter nicht immer leicht. Ob die Anpaarung schlussendlich passt, wird sich finden. Wir kennen unseren eigenen Hengst, aber wenn wir Fremdhengste nutzen, kennen wir die oft nicht. Sie stehen weit weg und wir müssen uns auf das verlassen, was irgendwo geschrieben steht. Zudem fahren wir mit der Stute nicht zum Hengst. Oft steht der Hengst in einem anderen Land, also weit weg und es wäre zu mühsam, mehrere Stunden mit der Stute dort hinzufahren und sie dort einzustallen. Es ist wesentlich einfacher, sich den Samen des Hengstes kommen zu lassen und die Stute zuhause zu besamen. Was von vielen Leuten immer wieder als „Vergewaltigung“ betitelt wird, was völliger Blödsinn ist, denn in der Natur wäre es der Hengst, der die Besamung übernimmt. Allerdings ist das bei Pferde nicht ganz ungefährlich. Stuten können den Hengst durch Tritte schwer verletzen, wie auch der Hengst, sollte er zu heftig sein, die Stute schwer verletzen kann. Ja, Freunde, in der Natur wird es niemand merken, wenn die Stute irgendwo verblutet oder der Hengst mit einem gebrochenen Fuß verreckt. Wir hier, die natürlich wachsam sind und eine Auge auf unsere Pferde haben, wollen natürlich nicht, dass etwas passiert. Beim künstlichen Besamen passiert in der Regel nichts. Die Untersuchung und das Besamen wird von der Stute angenommen. Sie wehrt sich im Regelfall nicht. Sie ist in ihrer gewohnten Umgebung, kein Stress, alles easy. Nach zwei bis drei Wochen nach der Besamung wird nochmal ein Ultraschall gemacht, auf dem man dann sieht, ob die Stute tragend ist oder nicht.

Wir versuchen anhand von Bildern den perfekten Hengst zu finden, wissen tut man es nie. Hat sich eine Anpaarung allerdings als toll herausgestellt, kann man sie wiederholen. Dann weiß man in etwas, was zu erwarten ist.

Auch Farbe spielt in der Pferdezucht eine tragende Rolle. Schwarze, Braune, Füchse und Schimmel kennt jeder. Aber es gibt sehr viel mehr Farbvariationen. Perlinos, Cremellos, Buckskins, Pearl, Champagne, Dun, es gibt so viel, was den Menschen gefällt, sodass ein schwarzes, braunes, fuchsfarbenes oder weißes Pferd schon eher langweilig ist. Auch wir versuchen etwas mit diesen Farben zu spielen, denn das Tolle daran … sie haben keine Nebenwirkungen, wie wir das von unseren Hunden kennen.

Unsere Fohlen wachsen in unserer kleinen Herde auf und begleiten uns schon sehr bald bei Ausritten. Hat den Vorteil, das Fohlen lernt früh verschiedene Dinge kennen, kann sich so richtig austoben und sieht auch, dass der Reiter kein gefährliches Subjekt ist, welches man später bekämpfen muss. Unser Fohlen kriegen in der ersten Zeit schon ziemlich viel mit. Deshalb sind sie dann, wenn wir sie abgeben cool und mit ziemlich vielen Dingen vertraut.

Wir wollen Pferde züchten, die richtige Lebenspartner sind. Pferde, mit denen man durch dick und dünn gehen kann. Wir legen keine Wert auf Showhorses und selektieren auch nicht nach Turniererfolgen. Das machen genug andere. Wir versuchen einen zuverlässigen, ruhigen Freizeitpartner zu züchten, der hoffentlich lange gesund bleibt und seinem Besitzer viel Freude bereitet.

Noch ein Wort zu Tests: Klar gibt es auch bei Pferden erbliche Erkrankungen, die auch getestet werden können. Das machen wir natürlich und erstellen für unsere Pferde auch einen Farbcode, um zu wissen, was sie tragen und was kommen könnte. Die verwendeten Labore dafür sind Labogen und CombiBreed. Je nachdem, welche Pakete gerade im Angebot sind, nutzen wird diese. Aber wir machen wenigstens den 7-Panel Gentest, für die häufigsten Erkrankungen, die beim Quarter und demnach auch beim Azteca vorkommen können. Das sind HERDA, GBED, PSSM 1, OLWS, MH, HYPP und MYHM auch bekannt unter IMM.

Unsere Pferde erhalten ein Certified Pedigree entweder von der AQHA für das Quarter Horse oder von der AAHIA für den Azteca, dazu natürlich auch den Pferdepass.

Wir lassen unsere Pferde eigentlich nicht impfen, veranlassen es aber, wenn jemand ein Fohlen von uns kauft und gerne ein geimpftes Pferd haben möchte. Geht das Pferd ins Ausland, wird es sowieso geimpft. Entwurmt werden alle unsere Pferde regelmäßig und ich spiele da nicht rum. Würmer sind für Pferde gefährlich. Wir entwurmen und gut is.

 

Einige Farben, die es so gibt und die etwas anders sind.