Eine Sache, die gerade mir als Erfinder und Züchter dieser Rasse immer wieder vorgeworfen wird. Der Sandros Leisha Dog ist nichts. Eigentlich nur eine „wilde Mischung“.
Mischling wird dann gerne verwendet, genauso wie Hybrid. Und manchmal knallt man bei wissenden Menschen nicht nur auf Unverständnis, sondern sie werden böse, gemein, haben abfällige Bemerkungen parat, der Hund ist in ihren Augen nichts wert und sie zeigen stolz auf ihren …. Hund, der ein tolles Papier von … ich kann es mir nicht verkneifen, meist sind es FCI Verfechter, die ihren FCI Wauwau in alle Richtungen loben, weil er ein korrektes Papier hat und nicht von einem Schwarzzüchter kommt.
Es ist schon manchmal schwer, gegen so viele Vorurteile anzukämpfen und ich habe schon vielen Sandros Liebhabern empfohlen, es einfach zu lassen, denn viele Wissende wollen es gar nicht hören, dass es auch was anderes gibt und manche Menschen eben ihre Ideen einfach umsetzen und dafür sehr, sehr viel Kreativität, Motivation, Geld und Eigeninitiative einsetzen.
Zuerst möchte ich mal mit so manchen „Bezeichnungen“ anfangen.
Mischling:
Ein Mischling ist ein Hund zweier verschiedener Rassen. So, wird es behauptet und da rüttelt niemand dran. Doch!!!! So einfach ist es nunmal nicht, denn unsere gesamte Palette an Rassen wäre nie entstanden, hätte man nicht angefangen, verschiedene Typen eines Hundes zu kreuzen. Beispiel: Eurasier. Eine Kreuzung aus Samojede, Chow-Chow und Wolfspitz. Heute eine FCI Rasse, aber sollte man sie jetzt auch als „wilde Mischung“ bezeichnen, weil es jemanden gab, der die Idee hatte, diese Rassen untereinander zu kreuzen, um etwas Neues zu schaffen?
Weiteres Beispiel: Alaskan Husky. Der Alaskan Husky ist eine Kreuzung aus Huskys, Windhunden, Pointern und Jagdhunden, um einen möglichst schnellen Rennhund zu entwickeln. Ist das jetzt auch eine „Wilde Mischung“, weil es Menschen gewagt haben, ziemlich unterschiedliche Rassen untereinander zu mixen und dem Produkt einen Namen zu geben?
Wie sieht es dann aus mit dem KNPV Herder, der immer wieder mit dem Mali und auch dem Schäferhund eingekreuzt wird, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Keine Hunderasse wäre entstanden, wenn es keine Kreuzungsversuche gegeben hätte. Manche sind im Sand verlaufen, andere haben sich bewährt und sich heute eigenständige Rassen, die man nach einem bestimmten Phänotyp selektiert, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu haben.
Diese Selektion, führte allerdings zur Inzucht und es wurden auch Dinge gefestigt, die man so gar nicht haben wollte. Dieses Dings nennt man dann Erbkrankheit. Es gibt Rassen, bei denen sich die Erbkrankheiten noch nicht mal rauszüchten lassen, weil es kaum Hunde gibt, die davon frei wären, aber einkreuzen will man auch nicht, denn dann ist es ja ein …. richtig … ein Mischling.
Ein Mischling ist für mich ein Welpe, der ohne Einfluss des Menschen auf der Straße entstanden ist, oder wo sich zufällig zwei Hunde unterschiedlicher Rassen gepaart haben, was man aber gar nicht so recht wollte. Kreuzungsversuche gibt es auch heute noch viele. Manche werden im Sand verlaufen, manche haben bestand, das bleibt abzuwarten.
Dann hätten wir den tollen Hybriden. Gerne werden Mischlinge als Hybriden bezeichnet, was ich aber persönlich als nicht richtig empfinde. Ein Hybrid ist eine Kreuzung zweier unterschiedlicher Arten. Verpaare ich ein Pferd mit einem Esel ist das ein Hybrid. Je nachdem wer Mutter oder Vater war, ein Muli oder eben ein Maultier.
Kreuzungen Pferd mal Zebra, Zebroide, sind Hybriden. Alle drei sind unfruchtbar, da die Natur hier die Notbremse reinschmeißt. Auch Kreuzungen aus Tiger und Löwe, Liga genannt, sind Hybriden, weil es zwei verschiedene Arten sind, die sich in der Natur nie treffen würden. Sie sind nur bedingt fruchtbar und hier spielt der Menschen bewusst Gott. Man muss keine neue Spezies erfinden. Das ist Unfug.
Auch Wolf mal Hund ist ein Hybrid, obwohl die Nachkommen fruchtbar sind. Der Wolf ist eben ein Wildtier, der Hund ein Haustier. Sie unterscheiden sich.
Solche Kreuzungsversuche werden immer wieder gemacht. Bei Muli und Maultier hat es sich bewährt, ob es aber unbedingt ein Zebroid oder einen Liga geben muss, sei dahingestellt.
Dann kommen noch die Designerrassen. Cockerpoo, Pekipoo, Labradoodle und wie sie sonst noch alle heißen. Eine Designerrasse entsteht nur, wenn die beiden Ursprungsrassen miteinander verpaart werden. Also ein Pudel mit einem Labrador, ergibt Labradoodle. Man behauptet, es wären antiallergene Hunde, was aber nicht bewiesen ist. Menschen mit Hundehaarallergien reagieren nicht auf alle Hundehaare, sondern nur auf bestimmte. Der einzige antiallergene Hund ist wohl der Nackthund, da er keine Haare besitzt. Wenn so ein Mensch nun auf seinen Speichel reagiert, dann zeigt er eben auch eine Reaktion bei einem Nackthund. Würde man Designerrassen wieder untereinander kreuzen, geht der Typ verloren, den man eigentlich haben will, weswegen sie dann nicht mehr als Designerrassen gelten.
Schnell möchte ich auch noch mit dem Ausdruck „Schwarzzüchter“ aufräumen. Es gibt keine Schwarzzüchter. Ich bin nicht gezwungen, einem Verband wie der FCI beizutreten. Solche Gesetze gibt es nicht. Es mag schwarze Schafe unter den Züchter geben, das stimmt, aber der Ausdruck „Schwarzzüchter“ weil man nicht der FCI hinterherhechelt, ist definitiv nicht angebracht.
Grundsätzlich finde ich Kreuzungen gut und wichtig, da durch beständige Linien- und Inzucht mehr in den Rassen kaputt gemacht wird als man brauchen kann. Die genetische Population verkleinert sich und darunter leidet die Vitalität der Tiere. Eine Kreuzung hebt die gesundheitliche Fitness der Tiere (Heterosis-Effekt). Will man jetzt wirklich eine neue Rasse kreieren, gehört schon einiges dazu, um das auch durchzuziehen. Durch das Verpaaren zweier fremdrassigen Hunde hat man noch keine neue Rasse. Es gehört eine Struktur aufgebaut.
Nun, beim Sandros Leisha Dog haben wir das gemacht. Er besteht aus drei Grundrassen. Die Ursprungsrassen. Der Nordlandhund, der Schäferhund und der Wolfhund. Je nach Einkreuzung wird er in Klassifikationen unterteilt, damit es ein richtiger Sandros wird. Zuchtziel ist ein Hund, der auch in Zukunft nicht unter Inzuchtdepression leidet, der eine gesunde, körperliche Vitalität hat und mit einer hohen genetischen Population unserer immer dreckiger werdenden Umwelt einiges entgegenzusetzen hat. Er steht im Naturtyp. Das heißt, der Wolf war das Vorbild. Urrassen wie Nordlandhunde bringen die nötige Stabilität in die Rasse, Schäferhunde die Intelligenz und Wolfhunde die Feinheit. Somit ist der Sandros Leisha Dog vielerlei einsetzbar, man muss nur rausfinden, was ihm am besten gefällt.
Natürlich kann man auch mit einer neuen Rasse nicht alles wegzüchten, was Hundebesitzer plagt. Der Sandros ist kein Hund, der keinen Jagdtrieb besitzt, er ist kein Hund, der generell fünfzehn Jahre alt wird, er ist kein Hund, den man sorglos großwerden lassen kann, weil er von selbst weiß, wie er was zu machen hat und er ist auch kein Hund, der nie krank werden kann, weil auch ein Sandros ein Lebewesen ist. Hätten wir das fertiggebracht, könnte man das eins zu eins auf den Menschen übertragen. Das geht aber nicht. Wir sind nicht Gott und spielen auch nicht Gott. Aber wir haben eine Idee verwirklicht, ihr einen Namen gegeben, sie patentieren lassen und die Zucht strukturiert aufgebaut. DNA-Profile geben Aufschluss über die Richtigkeit der Anpaarungen und mit etwas Fingerspitzengefühl, werden Welpen geboren, die den Menschen in seinem Leben erfreuen und nicht an Verzüchtungen in irgendeiner Form leiden.
Und ich muss schon sagen. Es gibt Rassen, die ihr gesamtes Leben lang mit ihren körperlichen Verzüchtungen zu tun haben. Kurznasige Rassen, wie Möpse und Bulldoggen, die kaum Luft bekommen, Franz. Bulldoggen haben zudem ein mächtiges Bandscheibenproblem, weswegen viele oft im Rollstuhl sitzen, Dackel, die zu lang sind, Bassets, mit viel zu wuchtigen Körpern, auf viel zu kurzen Beinen, Afghanische Wundhunde, die mit ihrem seidig langen Pelz bestimmt kein Vergnügen im Unkraut haben, Irische Wolfhunde, deren Herz zu klein ist, um den riesigen Körper bei Anstrengung ausreichen zu versorgen, und, und, und. Gesunde Rassen gibt es nur noch sehr, sehr wenige. Meist sind es Arbeitsrassen, die keinem Schönheitsideal unterliegen, sondern nur ihren Job verrichten müssen.
Der Sandros Leisha Dog soll ein Familienhund sein und nicht auf eine bestimmte Richtung hin selektiert werden. Selektion bedeutet Inzucht und auch um einen bestimmten Typ zu kreieren, bedarf es der Inzucht, war wir aber nicht wollen. Es gibt wahrlich genug Rassehunde mit Problemen. Wir brauchen keinen weiteren. Was viele haben wollen, ist ein Robusthund, der ohne Verzüchtungen leben und alt werden kann.