Häufig gestellte Fragen

Die am häufigsten gestellten Fragen. Hier werden sie erläutert

Immer wieder beantworte ich ein und dieselben Fragen. Hmmm, jetzt dachte ich mir, schreib sie zusammen, damit die Leute nachlesen können. Jeder hat eigene Vorstellungen, manche habe auch gar keine richtige, aber vielleicht kann die Beantwortung der Fragen helfen, eine zu bekommen.

Hat der Sandros einen Jagdtrieb?

Was mich dabei immer wieder wundert, ist, dass es Leute gibt, die tatsächlich glauben, dass es Hunde ohne Jagdtrieb gibt. Die ganz von allein nie jagen. Da ist eher unwahrscheinlich. Richtig ist, dass die Ausprägung des Jagdtriebes unterschiedlich ist, wie auch die Bindung zum Menschen eine unterschiedliche Ausprägung haben kann. Der Jagdtrieb ist ein Urinstinkt, der das Überleben des Hundes/Wolfes sichert. Ohne Jagd – nix zu fressen, ohne Fressen – leerer Magen, dauerhaft leerer Magen – Hungertod. Wenn etwas wegrennt, wollen Hunde hinterher. Manche Hunde lassen sich wieder abrufen, manche stellen sich taub, manche zeigen einem die Stinkepfote und wieder andere lassen sich so hineintreiben, dass sie von ihrem Umfeld nichts mehr wahrnehmen. Auch der Sandros besitzt einen Jagdtrieb. Wie weit der ausgeprägt ist, zeigt sich, wenn der Hund älter wird und liegt auch daran, wie gut der Besitzer seinen Hund führt. Hat der Hunde eine schlechte Bindung zu seinem Besitzer, wird er sich gar nicht oder eher sehr schlecht abrufen lassen, als wenn die Bindung sehr gut ist. Ist der Hund konsequent erzogen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er reagiert, wenn man ihn ruft, höher, als ein Hund, bei dem man sich die Seele aus dem Leib schreien kann, ohne dass auch nur der Ansatz einer Reaktion kommt. Aber zugegeben, es gibt Hunde, die trotz guter Bindung und trotz konsequenter Erziehung, weg sind, sobald sie einen Hasen oder ein Reh sehen. Bei solchen Hunden ist es gut, sie nicht von der Leine zu lassen und sich andere Möglichkeiten der Bewegung suchen. Zu welcher Sorte Hund jetzt Ihr Sandros gehört, kann ich beim besten Willen nicht sagen.

 

Wie sieht es mit Katzen aus?

Allen Ernstes gibt es Menschen, die sich eine acht oder neun Wochen alten Sandros holen und richtig Angst um ihre Katzen haben. Die Vorstellung, der Hund könnte die Katze jagen und kaputt beißen, ist groß.

Halt!

Dieser Welpe ist acht oder neun Wochen alt. Das heißt, acht bzw. neun Wochen auf der Welt. Wochen, nicht Monate, nur Wochen. Er hat noch keine Ahnung, was beißen, was jagen, oder was töten ist, es handelt sich um ein Hundebaby, der gerade mal laufen, doof sein und spielen kann. Er balgt mit den Geschwistern rum und beißt Schuhbänder kaputt, aber eine Katzen jagen und töten ist in diesem Alter nicht möglich. Hat man eine Katze, ist es eher notwendig, auf die Katze aufzupassen, denn der dumme, tollpatschige Welpe hat gar keine Ahnung, wie gemeingefährlich eine Katze sein kann, wenn sie ausholt und mit ihren Krallen zuschlägt. Fährt die Kralle ins Auge des Hundes, kann dies zu Erblindungen führen. Also, der kleine, dumme gerade mal zwei Monate alte Welpe ist nicht der, vor dem man Angst haben müsste, sondern eher vor der Katze, die den kleinen Hund wirklich ernsthaft verletzen kann.

 

Kann ein Sandros mit anderen Tieren?

Grundsätzlich kommt ein Sandros gut mit anderen Tieren aus, gerade dann, wenn sie gemeinsam aufwachsen. Ein Meerschweinchen zwischen den Beinen eines ausgewachsenen Sandros … habe ich alles schon gesehen. Sandros Dogs, die auf Bauernhöfen leben, wo es Geflügel, Kaninchen, Schweine, Rinder und was weiß ich sonst noch gibt, ist auch machbar. Man sollte vielleicht nur bedenken, dass Kaninchen, Meerschweinchen oder auch Geflügel von der Größe her in das Beuteschema des Sandros Leisha Dogs passen. Hat er also nicht gelernt, sich diesen Tieren respektvoll zu benehmen, kann es sein, dass er auf das Abendessen verzichten kann, weil er das Kaninchen verspeist hat. Man sollte Welpen gut mit den anderen Tieren, die in der Familie leben zusammenbringen, damit er weiß, dass sie dazugehören. Dann ist auch das Auskommen mit anderen Tieren kein großes Thema.

 

Ist „barfen“ kompliziert?

Eine sehr häufig gestellte Frage, da wir unsere Welpen mit Rohfleisch großziehen. Was heißt jetzt das Wort „barf“. Barf heißt nichts anderes als „Back again raw feeders“, was übersetzt soviel heißt wie „zurück zur Rohfütterung“. Das Wort „barf“ ist modern und hat sich manifestiert. Dabei könnte man auch Rohfleischfütterung oder Naturfütterung sagen. Kompliziert ist diese Art der Fütterung nicht, aber man kann natürlich eine Wissenschaft daraus machen, wie man aus allem eine Wissenschaft machen kann. Der Verdauungstrakt der Hunde ist darauf ausgerichtet, Fleisch und Knochen zu verdauen, denn die natürliche Beute des Hundes wären Beutetiere aus Fleisch und Blut. Wölfe fressen keine Hamburger, sondern echte, tote Tiere. Dabei wird alles gefressen, was zerkleinert werden kann und runterschluckbar ist. Heikel zu sein kann sich ein Wolf nicht leisten. Im Laufe der Zeit, hat der eigentliche Hund sein reines Fleischfresserdasein aufgegeben und ist zum Allesfresser geworden. Straßen hunde beweisen das immer wieder, denn sie fressen alles, um nicht zu verhungern. Allerdings ist der Verdauungsweg, wie bei allen Fleischfressern, recht kurz und die Magensäure scharf, was es dem Hund ermöglicht, auch Knochen zu zersetzen. Unverdaubare Knochensplitter werden wieder gekotzt. Jetzt wird dem Hundebesitzer suggeriert, dass man beim Barfen unbedingt aufpassen muss, dass der Hund alles bekommt. Siebzehntausend Pulver und Zusatzstoffe werden empfohlen, die alle mit in das Futter müssen. Schnell steigen sehr viele auf Trockenfutter um, damit man sich keine Gedanken machen muss. Ich frage mich dennoch: Wie kommt man auf die Idee, dass im Trockenfutter alles drin ist? Wer sagt, dass jeder Hund gleich ist? Vielleicht hat doch jeder Hund andere Bedürfnisse, genau wie wir Menschen auch, aber sie bekommen alle dasselbe Trockenfutter vorgesetzt und es wird behauptet, dass da eh alles drin ist. So so!

Vor etwa 25 bis 30 Jahren gab es die ganzen Trockenfuttersorten noch nicht. Ich weiß das, ich habe im Zoofachhandel gelernt und musste unter anderem Hundefutter verkaufen, aber die ersten Sorten Trockenfutter wurden nur mit Muße gekauft. Tierärzte schrien Zeter und Mordio, es würde dem Hund zu viel Flüssigkeit entziehen und verteufelten das Zeug, welches sie heute selbst verkaufen, in die Wüste. Früher hat man Hunde nur „gebarft“ und nannte es ganz normal „füttern“. Der Hund bekam Fleisch vom Metzger, Kuttel, Schlund, Euter, Herz, mal Innereien, Kopffleisch und was man sonst noch erstehen konnte. Zuhause wurde dann gekocht und portionsweise eingefroren. Wurde der Hund gefüttert, bekam er nicht nur dieses gekochte Fleisch, sondern auch die Nudeln vom Mittagessen, die Kartoffeln vom Vortag, den alten Apfel, den keiner mehr essen will, den Reisrest, Polenta stand im Kühlschrank und der letzte Schluck Milch kam auch noch dazu. Alles wurde zusammengemanscht und der Hund hatte ein festliches Menü. Heute heißt die Devise getreidefrei, glutenfrei, laktosefrei, monoprotein und weiß der Himmel was noch. Ich muss sagen, ich füttere meine Hunde nach der guten alten Art, verzichte natürlich nicht gänzliche auf Trockenfutter, da es sich nicht anders machen lässt, verfüttere aber auch Rohfleisch, sofern ich größere Mengen bekomme. Dazu fressen unsere Hunde alles, was in der Küche übrig bleibt. Es wird nichts weggeschmissen. Resultat. Ich habe nie kranke Hunde, keine Allergien, keine Durchfälle, nichts, an dem andere Besitzer verzweifeln. Hündin und Welpen freuen sich über das frische Fleisch und ich bemerke, dass die Hunde weniger trinken und auch weniger Kot absetzen. Ich mache aus der Fütterei keine Wissenschaft … aber vielleicht ist genau das der Grund, warum meine Dogs so gesund sind.

Fazit: Man kann aus dem „Barfen“ genauso ein riesiges und unverständliches Thema machen, wie aus der eigenen Ernährung. Nicht umsonst sagte meine Oma immer: Scheiß da nix, dann fehlt da auch nix!

 

Sind Sandros Leisha Dogs Familienhunde?

Eindeutig ja. Der Sandros ist zwar ein Robusthund, was heißt, dass er gut mit Kälte, Nässe, wie auch mit Hitze umgehen kann, aber robust heißt nicht aggressiv oder schwierig. Es sind nicht aggressive Hunde, die sich eng an ihre Familie binden und ein Familienmitglied sein wollen. Ihre Bellfreudigkeit hält sich in Grenzen, wie auch der Trieb zu bewachen oder notfalls auch zu verteidigen eher wenig ausgeprägt ist, das es dafür andere Rassen gibt. Wer einen wirklichen Wächter braucht, wird sich bei Hunderassen umsehen, die mehr Schärfe besitzen, als ein Sandros. Natürlich bellt auch ein Sandros, wenn sich Fremde nähern, der eine mehr, der andere weniger, aber es ist kein Hund, der jetzt wirklich in die Front geht und Haus und Hof auf Gedeih und Verderb verteidigt. Wer so einen Hund will, muss sich auch bewusst sein, dass Hunde nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden und vielleicht auch dann in die Front gehen, wenn es nicht notwendig ist. Zumal ein Biss als „Schwere Körperverletzung“ gilt und nur Schwierigkeiten mit sich bringt. Hunde dürfen in gar keinem Fall zubeißen, auch wenn der Einbrecher schon im Wohnzimmer steht. Es mag sich absurd anhören, aber die Gesetzeslage ist nun mal so und geht es hart auf hart, gilt das Gesetz. Der Sandros ist kein Angreife, grundsätzlich gut verträglich mit anderen Hunden, freundlich und nett zu anderen Menschen und verspielt zu allen, die zur Familie gehören. Hin und wieder kann er sich reserviert, vorsichtig oder gar scheu Fremden gegenüber zeigen, was aber manchmal gar nicht so verkehrt ist, da sich niemand aufregen kann, von einem fremden Hunde belästigt worden zu sein. Hunde, die fremden aus dem Weg gehen und sich nicht unbedingt anfassen lassen wollen, sind für die Gesellschaft angenehmer, als Hunde, die jeden begrüßen und an jedem hochspringen, auch wenn sie voller Dreck sind und der Begrüßte das gar nicht will. Mit Kinder kommt der Sandros auch gut aus, sofern man den Kindern beibringt, dass auch Hunde Lebewesen sind, die Schmerzen spüren. Kinder testen manchmal ihre Grenzen ab, deshalb wäre es gut, auch kleineren Kindern zu erklären, dass der Hund nicht dazu da ist, um ihn zu ärgern oder seinen Frust an ihm auszutoben. Hunde können für Kinder die besten Kumpels sein, aber sie müssen lernen, den Kumpel respektvoll zu behandeln.

 

Kann man einen Sandros in der Stadt halten?

Die Frage müsste eher lauten: Soll man einen Sandros in der Stadt halten. Klare Antwort. Nein! Ein Sandros ist ein Lauftier, der sich in der Natur bewegen möchte, der auch mal quer durchs Unterholz düsen oder auch mal nach Lust und Laune ein Loch buddeln möchte. Hunde dieser Größenordnung gehören meiner Meinung nach nicht in die Stadt, wo es nur Beton und Asphalt gibt und der Hund auf die Straße pinkeln und kacken muss, was ein normal aufgezogener Hunde nie tun würde. Zudem ist das Gehen an der Leine zwar nett, aber kann den Bewegungsdrang eines Hundes in der Größe des Sandros nicht befriedigen. Ich bezweifle mal, dass es überhaupt den Bewegungsdrang eines Hundes befriedigen kann. Zudem herrscht in der Stadt viel Verkehr, Lärm, Gestank und noch mehr Menschen, die das Leben nicht unbedingt zu einem Highlight werden lassen. Ein Sandros würde das Leben am Stadtrand oder überhaupt auf dem Land vermutlich dem in der Stadt vorziehen. Auch wenn immer wieder behauptet wird, man würde jeden Tag dorthin fahren oder in den Park gehen. Fast überall herrscht Leinenpflicht, manchmal noch mit Beißkorbzwang unterstrichen. Auf diesen Grünflächen gibt es überall Menschen, die keine Hunde mögen, die Giftköder auslegen, und, und, und.

Nein! Wir verkaufen unsere Welpen nicht an Menschen, die mitten in der Stadt wohnen und mit den Öffis zum nächsten Park fahren müssen. Das mag sich für diese Menschen normal anhören, für den Sandros ist das ein Horrortrip.

 

Kann man einen Sandros allein lassen?

Ja, die Sache mit dem „Alleinelassen“. Sehr viele Menschen haben ein echtes Problem damit, da ihr Hund, kaum zehn Minuten allein, entweder heult, dass die Wände wackeln oder sich damit beschäftigt, die Wohnungseinrichtung umzugestalten. Das kann interessante Ausmaße annehmen. Meist wenig zur Freude des Besitzers, der sich dann im Gegenzug mit Tötungsgedanken an seinen Hund beschäftigt.

Grundsätzlich glaube ich, dass man jeden Hund allein lassen kann. Wir haben ein großes Rudel mit den unterschiedlichsten Charaktereigenschaften, aber ausnahmslos alle kann ich allein lassen, denn auch ich habe Besorgungen zu machen und ich nehme meine Hunde grundsätzlich zu keiner Einkaufstour mit, da der Hund nichts davon hat, schon gar nicht im Sommer, wo sich das Auto zu einem Backofen aufheizen kann. Allerdings fangen viele Menschen schon falsch an. Sie holen ihren Hund, nehmen sich Urlaub. Das ist okay. So kann sich ein Welpe besser eingewöhnen. Ja, aber wo schläft der Hund. Viele verschwinden im Bett, da er dort kuscheln kann, andere in einem Körbchen, das sie recht schnell verlassen und die Nähe zu Menschen suchen, wieder andere haben andere Idee, sie alle aufzuzählen würde ein Buch füllen. Alles in allem findet man den neuen Hund süß und man möchte ihm den Schutz geben, den er verlangt. In den ersten Tagen in Ordnung. Aber dann sollte der Hund lernen, allein zu schlafen. Nicht im Bett, nicht auf der Couch, nicht zwischen den Kindern oder auf dem Polster des Partners. Ein Hund darf ruhig lernen, dass er seinen eigenen Platz hat und dass wir Menschen unsere Plätze beanspruchen. Dazu eignet sich die Hundebox recht gut. Gewöhnt man den Hund so schnell wie möglich an die Hundebox, hat man auch später mal die Möglichkeit, den Hund einzusperren, sollte es vonnöten sein. Auch im Auto fahren sehr viele Hunde in der Box mit. Sie ist sicher und der Hund saut, nach einem ausgiebigen Spaziergang mit Matscheinlage, das Auto nicht voll. Anfangs kann man sich die Box neben das Bett stellen, damit so ein Welpi nicht das Gefühl hat, allein zu sein und er wird sich melden, wenn er mal muss, da er nicht dort hin pinkeln möchte, wo er schläft. Also ist die Box auch eine Hilfe, beim Reinwerden. Sobald als möglich sollte dann der Hund auch allein gelassen werden. In er Box, um zu verhindern, dass ihm Unfug einfällt. Je schneller er die Box akzeptiert, desto schneller lernt er auch allein zu sein.

Was ich noch bemerken wollte. Die Box dient nicht dazu, den Hund den ganzen Tag darin zu lassen und erst abends zu befreien, wenn man von der Arbeit kommt. Wer den ganzen Tag nicht zuhause ist, sollte sich bitte keinen Hund zulegen, denn ein Hund braucht etwas mehr, als nur eine halbe Stunde lang Gassi gehen am Abend, weil mehr Zeit einfach nicht da ist. Er möchte nicht den ganzen lieben langen Tag auf seinen Besitzer warten müssen, egal, ob in der Box oder in der Wohnung, die für den Hund dann genauso zum Gefängnis wird. Hat man einen Hund keine Zeit, legt man sich keinen zu, im Sinne des Hundes.

 

Ist die Hundebox Tierquälerei?

Darüber wird immer und immer wieder diskutiert. Der Hund ist doch kein Vogel, kann man ihn doch in keine Box sperren, und, und, und.

Nein, die Box ist keine Tierquälerei, wenn man sie vernünftig verwendet. Man kann aus jedem Gegenstand einen Gegenstand der Qualen machen. Egal, was es ist, wenn man es mit Verstand gebraucht, ist es auch keine Quälerei.

Wir sehen in der Box einen verschließbaren Käfig, in den der Hund eingeschlossen wird. Oh wie furchtbar. Der Hund sieht darin aber vielleicht seine Höhle, seinen Rückzugort, den er aufsucht, wenn er ungestört sein will. Sie ist rundherum verschlossen, sodass auch der Hund seine Sensoren mal auf Ruhemodus legen kann. Unsere Welpen werden in Höhlen geboren. Die Hündin nimmt diese instinktiv gerne an, weil sie weiß, dass eine Höhle sicher ist. Je älter die Welpen werden, desto mehr kommen sie auch der Höhle raus, gehen aber auch immer wieder hinein, wenn sie schlafen wollen. Die Box dient im Auto der Sicherheit und auch zuhause musste so mancher Hund in seine Box, besonders dann, wenn er anfängt, Einrichtungsgegenstände zu zerstören. Eine Box ist kein Unding und kann auch erziehungstechnisch durchaus ihren Sinn haben. Zur Quälerei wird sie erst dann, wenn man den Hund aus der Box kaum noch rauslässt, weil man keine Zeit für ihn erübrigen kann oder weil er störend geworden ist. Dann sollte man vielleicht doch überlegen, sich von seinem Hund zu trennen, bevor man ihn so weiterleben lässt.

Jeder Hund ist in der Box gut untergebracht, wenn er transportiert wird, wenn man im Haus mal für Ruhe sorgen muss, wenn eine Hündin läufig ist und Rüden mit im Haushalt leben oder eben um dem Hund das Alleinsein beizubringen. Aber eine Box ist kein Daueraufenthaltsort für den Hund, weil es einfach ist.

 

Halsband oder Geschirr?

Die ewige Diskussion. Was ist besser. Ein Halsband oder ein Geschirr. Die einen verfechten das Halsband, die anderen schwören auf das Geschirr.

Ich gebe ein kurzes Beispiel. Wir betreiben Zughundesport. Der Trainingswagen hat in etwa 60 kg, ich mit meinem Sohn zusammen bringen nochmal 170 kg auf die Waage. Sind zusammen 230kg und dieses Gewicht wird von sieben Hunden gezogen, ohne, dass ich bei einer leichten Steigung mitschieben muss. Ein Hund hat im Schnitt 30 kg. Der eine etwas mehr, der andere etwas weniger.

Jetzt gibt es Menschen, die haben einen 40 kg Hund, wiegen selbst 60 kg und glauben allen Ernstes, dass sie ihren Hund damit halten können, wenn es darauf ankommt. Echt niedlich.

Ich kenne Menschen, die bei Hundebegegnungen die nächsten Holzpfosten oder Laternenpfahl suchen, um die Leine drumrum zu wickeln, da sie ihren Hund nicht halten können, der mit eingesetztem Allrad und vollem Körpergewicht ins Geschirr geht, weil er sich einbildet, jetzt unbedingt zu seinem Kollegen zu müssen. Aber man schwört auf das Brustgeschirr …..

Wenn kleine Hunde in Geschirren geführt werden, sehe ich das nicht so eng. Ein 5kg Wau wird nicht die Kraft auf die Pfoten bringen, um Herrli oder Frauli umzureißen. Aber hat so ein Hund 25kg, 30kg, 35kg, 40kg oder wird er schon zum Brecher mit 50kg, bringt er einiges an Kraft mit, die man im Geschirr nicht halten kann. Zudem kann ich das nicht wegziehen, was an dem Hund eigentlich gefährlich ist. Seine Schnauze und das ist eine Waffe, die nicht zu unterschätzen ist. Viele Hundebegegnungen  oder andere heikle Situationen würden anders ausgehen, wenn man den Hund schon in der Vorstufe, dem Fixieren, aus der Situation rausholt. Das geht aber nur mit einem Halsband, nicht mit dem Geschirr, mit dem ich nur den Körper des Hundes halten kann, aber es wird mit schwer fallen, den Kopf zu kontrollieren. Pferde werden im Allgemeinen auch am Halfter geführt, also am Kopf. Niemandem würde es einfallen, ein Pferd am Brustgeschirr zu führen.

Wir leben in einer Zeit, wo die Sicherung eines Hundes sehr hohe Bedeutung hat. Sichern heißt aber auch, den Hund so zu führen, dass ich ihn im Falle einer Notsituation sicher halten kann. Mit dem Geschirr ist das nicht möglich und ich weiß nicht, wie viele Hunde es gibt, die sich bereits aus dem Geschirr rausgebastelt haben. Auch das nette Halsband mit dem Plastikverschluss bietet keine hundertprozentige Sicherheit. Der Plastikverschluss geht unter Spannung kaputt oder der Hund windet sich aus dem Halsband raus. Was hält, sind die guten alten Lederhalsbänder oder eben das Kettenhalsband. Richtig und mit Hirn verwendet, ist das „verbotene Würgehalsband“ auch kein Folterinstrument, sondern etwas, womit ich meinen Hund sichern kann. Wie ich schon sagte, man kann aus jedem Gegenstand ein Instrument der Qualen machen, oder es mit Hirn und Verstand verwenden, aber ein großer Hund gehört auf der Straße so geführt, dass er für niemanden zur Belästigung oder gar zur Gefahr wird und im Geschirr, dass erfunden wurde, damit der Hund seine Arbeit verrichten kann (bestes Beispiel Schlittenhunde), ist das nicht möglich.

 

Muss ich mit dem Sandros stundenlang Sport betreiben, um ihn auszulasten?

Ich möchte den sehen, der jeden Tag stundenlang Zeit hat, um mit dem Hund Sport zu betreiben. Ja, es mag solche Menschen geben, aber die sind eher selten. Im Normalfall haben Sandros Menschen einen Partner, Kinder, Familie, einen Haushalt, eine Job, lauter Dinge, die zeitaufwendig sind und betreut werden müssen. Wer hat da Zeit, fünf Stunden am Tag mit dem Hund Radfahren zu gehen? Niemand, zumal ich auch niemanden kenne, der fünf Stunden täglich auf seinem Fahrrad sitzt.

Also, nein, mit einem Sandros muss man nicht stundenlang durch die Pampa ziehen, um ihn auszulasten. Die Sache mit der Auslastung ist auch zu ein Ding, das sich etabliert hat. Es gibt Menschen, die meinen, ein Husky gehört stundenlang ausgelastet, oder ein Mali muss stundenlang am Hundeplatz Schutzsport betreiben, damit er ausgelastet ist. Das ist Quatsch, aber mehr auch nicht.

Natürlich mögen es Hunde, wenn sie einen „Job“ haben. Das bringt Abwechslung ins Leben, ist spannend, deswegen macht man es gerne. Aber ein Hund liegt genauso gerne faul rum und lässt die Sonne Sonne und den Mond Mond sein. Kein Zughund hat Spaß daran im Sommer bei 30 Grad Hitze den Wagen zu ziehen oder neben dem Rad herzulaufen, was ihn überdies auch überhitzen kann. Wir gehen ja auch nicht bei 30 Grad joggen. Schwimmen wäre da angesagt. Das machen wir Menschen ja auch. Ein Sandros genießt auch zuhause gerne sein Leben zum Beispiel als Bettvorleger, als Schweineohrenverbuddler oder als „Der, der immer im Weg liegt“. Zeigt man dem Hund, dass er hin und wieder einfach nichts tun darf oder soll, dann wird er das auch tun. Ist man allerdings besorgt darum, der Hund sei zu wenig ausgelastet und ist ständig mit ihm unterwegs, ohne ihm die Chance zu geben, auch mal faul zu sein, wird der Hund glauben, dass das so ist und es ständig einfordern. Ein Hund darf auch lernen „ruhig zu sein“ und den Tag an sich vorbeistreichen zu lassen. Hat man dann Zeit und Bock, kann man ruhig eine Radltour, eine Wandertour, eine Schwimmtour oder was auch immer machen. Das wird nicht nur den Hund, sondern auch die ganze Familie freuen.

So mancher Sandros lebt sein ganzes Leben auf einem Bauernhof oder Pferdehof und geht genau gar nie auf Tour, sondern rennt nur den ganzen Tag am Hof rum. Er sucht sich aus, wann er ruhen und wann er rumlaufen will. Auch diese Hunde sind nicht unglücklich.

Der Sandros ist ein ganz normaler Familienhund, der einfach mit dabei sein will. Es ist nicht notwendig, ihn besonders auszulasten oder ihn weiß Gott wie geistig zu fordern. Alles mit Maß und Ziel, aber nicht mit Muss, dann hat man auch Spaß an seinem Hund.

 

Wie alt wird ein Sandros und welche Krankheiten gibt es?

Es lebt immer noch der Glaube, dass ein Hund aus einer gesunden Zucht 15 Jahre alt wird und nie krank ist. Wird er nicht mindestens 15 Jahre alt und war hin und wieder krank, ist der Züchter scheiße … um es drastisch auszudrücken.

Vorneweg: Ein Hund ist ein Lebewesen und jedes Lebewesen kann vor dem 15. Lebensjahr versterben oder auch krank werden.

Gäbe es einen Züchter, der das verhindern kann, müsste er den Züchternobelpreis bekommen, denn dann wären auf einen Schlag alle Ärzte arbeitslos, die Krankenhäuser leer, die Apotheken müssten schließen und jeder wäre nur noch fidel, gesund und würde über 100 Jahre alt werden. Das geht aber nicht und auch ein Züchter kann nicht Gott spielen.

Der Mensch hat auch eine Lebenserwartung von 75 Jahren (Hausnummer). Manche werden es, manche werden älter, mancher sterben vorher. Wie gesagt, es handelt sich auch beim Menschen um Lebewesen.

Es gibt sehr viele Züchter, die versuchen nach bestem Wissen und Gewissen den Hund gesund zu züchten, frei von Erbkrankheiten zu halten (was zum Beispiel in der menschlichen „Zucht“ nicht getan wird) und die Welpen robust großzuziehen. Aber niemand kann sagen, ob sich der Hund mal eine Infektion einhandeln, ob er mal Krebs bekommen wird, ein Magengeschwür oder ob er mal vors Auto rennt. Niemand kann sagen, wann der Hund sterben wird. Vielleicht wird er nur acht Jahren, vielleicht zehn oder er wird gar sechzehn. Nirgends steht das geschrieben. Die Lebenserwartungen sind Durchschnittwerte. Der Sandros wird im Durchschnitt 12 Jahre alt. Er kann natürlich 14 Jahre alt werden oder auch nur 9 oder 10 Jahre alt. Manche Hunde werden sturmalt und sind nie krank, andere hatte schon mal dies oder das, wieder andere bekommen etwas Unheilbares und kein Mensch weiß woher. Auch unsere Hunde sind Lebewesen und niemand kann vorhersagen, ob er gesund alt wird, oder ob ihn zum Beispiel der Krebs trifft. Es gibt Hunde, mit angeborenen Schäden, die aber niemand erkennt, weil man nicht in den Hund hineingucken kann. Kein Züchter wird erkennen, ob der Hund innerlich etwas hat, was man äußerlich nicht sieht.

Es stimmt, der Sandros ist eine Robustrasse, doch unsere Umwelt ist nicht die gesündeste. Überall lauern Keime, Viren, Gefahren. Davor kann man seinen Hund nicht schützen. Wird ihr geliebter Hund also keine 15 Jahre, sondern nur 10 Jahre, dann seien Sie froh, dass Sie ihn 10 Jahre hatten. Er ist ein Lebewesen und nirgendwo steht geschrieben, wann dieses Lebewesen das Zeitliche segnen wird.

Wir persönlich können zumindest sagen, dass wir der Inzucht bewusst aus dem Weg gehen, Qualzuchten vermeiden, den Hund nicht deformiert züchten und auch die genetische Population gehoben haben. Dinge, die man ändern kann, damit ein Hund stabil ist und gesund alt werden kann. Aber auch wir sind nicht Gott und können nicht zaubern.